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Fußball-Bundesliga Union-Trainer Svensson reicht nicht der „Sieg am Samstag“

Der neue Coach will mit einem Mix aus alter Spielweise und seinen Ideen die sechste Bundesliga-Saison der Köpenicker erfolgreich gestalten. Der Däne benötigt aber mehr, um zufrieden zu sein.

Von Thomas Flehmer, dpa Aktualisiert: 26.06.2024, 13:11
Horst Heldt (l) und Bo Svensson stehen vor dem Vereinslogo.
Horst Heldt (l) und Bo Svensson stehen vor dem Vereinslogo. Andreas Gora/dpa

Berlin - Für Bo Svensson zählt mehr als nur der reine Fußball - der neue Trainer von Fußball-Bundesligist Union Berlin setzt auf das Miteinander im gesamten Verein. „Nur am Samstag zu gewinnen, würde mir nicht reichen“, sagte der 44-Jährige bei seiner Vorstellung am Mittwoch im Stadion An der Alten Försterei, „ich wollte einen Verein, der menschlich zu mir passt und zu dem ich passe. Es geht um viel mehr. Die Verbindung zwischen den Menschen ist für mich sehr wichtig.“

So habe der frühere Trainer vom Ligarivalen Mainz 05 nach seiner Demission im vergangenen Herbst auch hauptsächlich alte Kontakte zu Freunden aufgefrischt, anstatt kontinuierlich in anderen Stadien zu hospitieren. „Das erste Mal in meinem Leben, dass Fußball nicht die erste Priorität besaß und ich erfahren konnte, auch ohne Fußball zu funktionieren“, sagte Svensson, der in Köpenick Ähnlichkeiten mit seinem vorherigen Verein feststellte, „es ging auch darum nachzudenken, welchen Weg ich als Trainer gehe und als Mensch.“

Svensson will die guten Sachen beibehalten

Mit einigen Spielern habe er schon einen kurzen telefonischen Kontakt aufgenommen. Seine Spielphilosophie werden die Profis beim Trainingsauftakt am kommenden Montag erstmals zu Gehör bekommen. „Ich will die guten Sachen behalten. Ich komme aber mit neuen Augen, darum sollten alle bereit sein für den nächsten Schritt“, skizziert der ehemalige Profi von Borussia Mönchengladbach und Mainz die Mischung von der bisherigen Spielweise. Sie soll mit seinen Ideen flexibler gestaltet werden: „Union war einfach zu analysieren, aber schwer zu bespielen.“

Über etwaige Neuzugänge und Abgänge hüllen sich der Trainer und der neue Geschäftsführer Profifußball Männer, Horst Heldt, noch den Mantel des Schweigens. „Der Kader ist noch nicht so, wie wir ihn uns vorstellen“, sagte der 54 Jahre alte Nachfolger von Oliver Ruhnert, der in den Scouting-Bereich zurückgekehrt ist, „wir haben uns auf eine Größe verständigt, da arbeiten wir uns hin.“ 

Zweites Trainingslager in Planung

So werde sich der Kader - auch bedingt durch die derzeit stattfindende Europameisterschaft - noch ändern. Deshalb komme das vom 13. bis 19. Juli terminierte Trainingslager im österreichischen Längenfeld so früh, dass Heldt noch ein zweites Trainingslager in der Umgebung in Aussicht stellt. Am 17. August erfolgt mit dem Auswärtsspiel in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals beim Regionalligisten Greifswalder FC der Pflichtspielauftakt, eine Woche später startet Union dann in die sechste Bundesliga-Saison.

Gab in den bisherigen fünf Spielzeiten der Köpenicker der frühere Trainer Urs Fischer das Ziel „Klassenerhalt“ aus, so wurde Unions Präsident Dirk Zingler am Mittwoch von der menschlichen Attitüde des neuen Trainers angesteckt: „Die Ziele des Vereins ändern sich nicht. Wir spielen für die Menschen, die hier leben. Wir sind ambitioniert und ehrgeizig. Das Wichtigste ist, dass wir uns konzentrieren, immer mit dem gleichen Ziel Spiele zu gewinnen“, sagte Zingler. Die höchste nationale Spielklasse rief er als Ziel für alle Teams von Union aus: „Wir wollen einfach gut sein, dann werden die Ergebnisse automatisch kommen.“