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Gesundheit Woidke will stärkere Kooperation der Krankenhäuser

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will die Kliniken reformieren und die Versorgung verbessern. Doch es gibt Ängste vor Krankenhausschließungen. Brandenburgs Ministerpräsident Woidke sagt, worauf es ihm ankommt.

Von dpa Aktualisiert: 31.03.2023, 15:11
Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, lächelt.
Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, lächelt. Soeren Stache/dpa

Berlin/Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dringt auf eine stärkere Verzahnung bei der medizinischen Versorgung auf dem Land. „Wir müssen bei der Krankenhausreform insbesondere die medizinische Versorgung im ländlichen Raum voranbringen. Dabei geht es auch um eine engere Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung sowie um eine stärkere Kooperation unter den Krankenhäusern“, sagte Woidke anlässlich eines Treffens der ostdeutschen Länderchefs mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Mit Blick auf die Versorgung in den ostdeutschen Ländern warb Lauterbach für die geplante Krankenhausreform. Er habe klar erläutern können, dass viele Ängste unberechtigt seien, sagte der SPD-Politiker nach den Beratungen mit den Ost-Ministerpräsidenten zu Warnungen vor Klinikschließungen. Standorte, die gebraucht würden, sollten künftig sogar solider finanziert werden. Gerade im Osten könnten Länder und Kommunen mit der Reform außerdem die Möglichkeit bekommen, eine sonst nur schwer aufrechtzuerhaltende ambulante Versorgung zum Teil auch durch Krankenhäuser zu gewährleisten.

Für eine bessere medizinische Qualität soll das Vergütungssystem über Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden. Geplant ist auch, das Kliniknetz in drei Versorgungsstufen einzuordnen und entsprechend zu finanzieren. „Wir brauchen die Krankenhausreform dringend“, sagte Woidke. „Wir müssen insbesondere die medizinische Versorgung im ländlichen Raum voranbringen.“ Das Ziel der Brandenburger Landesregierung sei, dass alle Klinikstandorte erhalten blieben für eine flächendeckende und gute medizinische Versorgung.

Der Regierungschef bezeichnete Modellprojekte wie das Krankenhaus in Templin und den Transformationsprozess am Krankenhaus Spremberg als Vorbilder für zukunftsweisende Versorgungsmodelle. Damit ein Modellprojekt zügig in die reguläre Versorgung überführt werden könne, sei aber eine bundesgesetzliche Regelung für die Verzahnung von ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung notwendig. Woidke forderte auch, dass der Bund die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vereinfacht und beschleunigt. Das Krankenhaus Spremberg hatte im vergangenen Jahr Insolvenz beantragt.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hatte deutlich gemacht, dass sie im Zuge der geplanten Krankenhausreform einen Abbau von Kliniken befürchtet. In Brandenburg gibt es nach Angaben aus dem Krankenhausplan 54 Krankenhäuser.