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Gesundheit Der Kampf gegen die Grippeviren

Nach der starken Grippewelle 2017/18 raten die Krankenkassen im Schulterschluss mit der Ständigen Impfkommission zu mehr Grippeimpfungen.

Von Janette Beck 05.10.2018, 01:01

Grippe, grippaler Infekt oder Erkältung?
„Grippaler Infekt“ und „Erkältung“ sind zwei verschiedene Namen für ein Krankheitsbild. Bei der echten Grippe handelt es sich um eine Infektion mit dem Influenza-Virus, daher wird die Grippe in Fachkreisen auch als „Influenza“ bezeichnet. Bei einer Erkältung liegt eine Infektion mit einem bestimmten Erkältungsvirus zugrunde – dabei gibt es mehr als 200 Virenarten, die als Übeltäter in Frage kommen.

Was sind typische Grippe-Symptome?
Für eine Influenza typisch ist ein heftiger und plötzlicher Beginn ohne Vorzeichen. Typische erste Symptome sind: Plötzliches hohes Fieber, Halsschmerzen, Husten, Schnupfen. Bei einer Influenza erreicht das Fieber Temperaturen von mehr als 39 (bis zu 41) Grad Celsius. Es kann tagelang anhalten.

Wie lange kann eine Grippe dauern?
Die meisten Betroffenen sind nach etwa sechs Tagen wieder fieberfrei. Jedoch können andere Beschwerden der Virusgrippe – und zwar Husten, Schnupfen sowie ein allgemeines Schwächegefühl – noch länger dauern. Die bei Influenza entstehende Schleimhautschädigung kann Infektionen mit Bakterien nach sich ziehen, die unter Umständen zu Komplikationen führen. Um diese zu vermeiden, ist es wichtig, die Bakterieninfektion rechtzeitig zu behandeln. Wenn das gelingt, ist die Grippe nach einer Dauer von etwa ein bis zwei Wochen ausgestanden.

Wo lauern die größten Ansteckungsgefahren?
Grippe ist sehr ansteckend. Die Ansteckung mit den Viren kann über Tröpfcheninfektion geschehen, also durch Niesen, Husten und Sprechen. Sogar beim Atmen können Grippe-Infizierte die Viren in die Umgebungsluft abgeben. Eine Ansteckung kann zudem durch direkten Kontakt mit Infizierten passieren, zum Beispiel beim Händeschütteln oder Küssen, über Gegenstände stattfinden, an denen die Grippeviren haften.

Wie kann ich vorbeugen?
Achten Sie auf gute Hygiene und ernähren Sie sich gesund. Dicke Kleidung und besonders warme Füße und Hände machen Sie weniger anfällig für Infektionen. Alkohol und Zigarettenrauchen schwächen das Immunsystem. Den besten Schutz vor Grippe bietet immer noch die saisonale Grippeimpfung.

Wie ist die Inkubationszeit?
Der Zeitraum zwischen der Infektion und dem Ausbruch ist bei einer Grippe recht kurz. Sie beträgt wenige Stunden bis drei Tage.

Wie wird behandelt?
Die Behandlung besteht oftmals darin, die Grippesymptome zu lindern. Unter bestimmten Umständen ist es jedoch bei einer Virusgrippe ratsam, spezielle Grippemittel oder Antibiotika einzusetzen. Auch zusätzliche Infektionen mit Bakterien werden mit Antibiotika behandelt.

Wer sollte sich unbedingt impfen lassen?
Da die meisten Grippetoten Senioren sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) generell allen Menschen ab 60 Jahren, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Weitere Empfehlungen gibt es für Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen, Patienten mit chronischen Krankheiten und Schwangere. Impfen lassen sollte sich aber auch medizinisches Personal. Nicht nur, weil diese Menschen selbst ein erhöhtes Risiko haben, sich anzustecken, sondern auch, weil sie die Erreger an ihre Patienten weitergeben könnten.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Grippe-impfung?
Der optimale Zeitpunkt für die Grippeimpfung liegt vor Beginn der Grippesaison – also im Zeitraum von Oktober bis November. Grundsätzlich ist es aber nie zu spät für eine Schutzimpfung. Allerdings muss beachtet werden, dass es nach der Spritze 10 bis 14 Tage dauert, bis sich der Impfschutz vollständig aufbaut.

Welcher Impfstoff kommt in der neuen Saison zum Einsatz?
Von der Stiko gibt es erstmals eine explizite Empfehlung für einen Vierfachimpfstoff - mit jeweils zwei Komponenten gegen A- und B-Linien des Influenzavirus. Bisher waren bei Grippewellen in Europa eher A-Subtypen dominant. Deshalb wurden vor allem Dreifachimpfstoffe mit zwei A- und nur einer B-Komponente verwendet.

Gibt es Nebenwirkungen?
Die Einstichstelle schwillt mitunter leicht an. Einige klagen über Schmerzen im Arm und ein Krankheitsgefühl: Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Frösteln können sich einstellen. Meist klingen die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen ab. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist der saisonale Impfstoff „in der Regel gut verträglich“. Seite 1/Meinung