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Prävention Gute Technik stoppt Einbrecher

In Magdeburg findet im Juni der 21. Deutsche Präventionstag statt. Es ist die größte europäische Veranstaltung zur Verbrechensvorbeugung.

Von Antonius Wollmann 13.05.2016, 01:01

Magdeburg l 2795 Einbruchsdelikte zählte das Landeskriminalamt im vergangenen Jahr. Bei 42 Prozent der Fälle blieb es jedoch beim Versuch, in fremde Häuser oder Wohnungen einzudringen. Es ist also durchaus möglich, Einbrüche zu verhindern, wenn man die richtigen Maßnahmen ergreift.

Wie gehen die Täter vor?

In den meisten Fällen versuchen Einbrecher, sich über Terrassentüren oder Fenster Zugang zu verschaffen. „Sie hebeln diese zum Beispiel mit einem Brecheisen auf. Gängig ist es ebenfalls, die Fenster aufzubohren. Manchmal schlagen sie diese auch ein“, sagt der pensionierte Kriminalrat Lothar Schirmer. Aber auch Haus- und Wohnungstüren seien nicht sicher. „Ist eine Tür nicht abgeschlossen, gelingt es absoluten Profis sogar, sie mit einfachsten Hilfsmitteln wie einer EC-Karte zu öffnen“, sagt Lothar Schirmer.

Was ist der beste Schutz?

Den effektivsten Schutz bieten mechanische Hilfsmittel an Fenstern und Türen. Bei Neu- und Umbauten erhält man bereits einbruchhemmende Fenster nach der Norm DIN EN 1627.

Bei älteren Modellen wird die Nachrüstung empfohlen. Abschließbare Fenstergriffe verhindern etwa, dass die Täter beim Aufbohren Erfolg haben. Allerdings empfiehlt die Polizei, sich nicht allein auf die abschließbaren Fenstergriffe zu verlassen. Sie bieten wenig Schutz gegen das Aufhebeln der Fensterflügel. Dagegen helfen jedoch einbruchhemmende Fensterbeschläge sowie sogenannte Rollbolzen und Pilzkopfzapfen. Weiterhin können Zusatzkastenschlösser und Fensterstangenschlösser den Einbrechern das Leben deutlich erschweren. Beim Kauf dieser Produkte ist unbedingt darauf zu achten, ob sie der DIN-Norm 181104 entsprechen.

Wer seine Türen nachrüsten möchte, sollte am Schloss beginnen. Dabei sind Einsteckschlösser und Schlösser mit Mehrfachverriegelungen hilfreich. Querriegelschlösser sichern ebenfalls sehr gut, wenn die Schließkästen fest im Mauerwerk verankert sind. Nebeneingänge sollten dabei keinesfalls vernachlässigt werden. „Sie sind für Einbrecher oft die erste Adresse“, sagt Lothar Schirmer. Dazu rät er, Schließbleche im Türrahmen einzubauen, weil sie das Aufhebeln der Türen erheblich erschweren.

Wer sollte Häuser nachrüsten?

Da die Nachrüstungen mitunter technisch herausfordernd sind, ist es ratsam, sie den Spezialisten zu überlassen. In der Errichterdatei der Polizei findet man die Adressen von Sicherheitsfirmen, die vom Landeskriminalamt geprüft worden sind.

Was können Alarmanlagen leisten?

Alarmanlagen verhindern zwar keine Einbrüche, sie sind aber dennoch eine gute Ergänzung zu den mechanischen Sicherheitseinrichtungen“, sagt Lothar Schirmer. Das Risiko der Täter, entdeckt zu werden, steige durch sie erheblich. Laute Alarmsignale veranlassen die Einbrecher, den Tatort so schnell wie möglich zu verlassen. Sie haben keine Zeit, gründlich nach Diebesgut zu suchen. Die Montage sollte dabei unbedingt einer Fachfirma überlassen werden.

Was kann man darüber hinaus tun?

„Wenn Sie das Haus verlassen, achten Sie unbedingt darauf, die Türen richtig abzuschließen und wirklich alle Fenster zu schließen“, rät Lothar Schirmer. In der Nacht ist es sinnvoll, alle Rollläden runterzulassen. Geht ein Schlüssel verloren, sollten die Schließzylinder ausgetauscht werden.

In der Ferienzeit, Hochsaison für Einbrecher, ist in jedem Fall dafür zu sorgen, dass Haus oder Wohnung belebt aussehen. Der Briefkasten sollte trotz Abwesenheit jeden Tag beispielsweise von den Nachbarn geleert werden.