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Volksstimme-Telefonforum rund um den Kleingarten Wenn die Forsythien blühen, ist es Zeit für den Rosenschnitt

04.03.2009, 05:06

Auskunft zum Kleingarten gaben gestern am Volksstimme-Telefon Ute Simon, Dr. Walter Strauß, Armin Matzke und Rolf Möhrke vom Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e. V. Anja Hintze notierte Fragen und Antworten.

Frage: An unseren Kirschlorbeersträuchern sind diesen Winter viele Blätter braun geworden. Brauchen die Pflanzen eine spezielle Behandlung?

Antwort: Durch den starken Frost in diesem Winter war die Wasserversorgung nicht optimal. Auch durch starke Sonneneinstrahlung können sich Kirschlorbeerblätter verfärben. Sie müssen nichts unternehmen, die Sträucher werden sich von allein wieder erholen.

Frage: Was muss ich tun, damit meine Sonnenblumen üppig blühen?

Antwort: Säen Sie die Sonnenblume in einen mit Nährstoff gut versorgten Standort (Kompost). Binden Sie die Pflanzen an einen Stab, sobald sie einen halben Meter groß sind. Das sorgt für eine gute Verwurzelung, weil es das Wiegen im Wind verhindert. Außerdem sollten Sie die Pflanzen dann regelmäßig mit Flüssigdünger für Zierpflanzen versorgen.

Frage: Wann und wie muss Wein geschnitten werden?

Antwort: Wein sollte spätestens im Februar bei frostfreiem Wetter geschnitten werden. Ob Sie als Schnitttechnik den Zapfen- oder den Rebschnitt anwenden, hängt von Ihrem Wein ab. Bitten Sie den Fachberater Ihres Kleingärtnervereins um Rat.

Frage: Kann ich jetzt schon meine Rosen schneiden oder sollte ich noch warten?

Antwort: Dazu gibt es eine Faustregel: Wenn die Forsythien blühen, kann man die Rosen schneiden.

Frage: Meine Brombeeren reifen nicht aus, ich habe viele unreife Perlen an den Beeren gefunden. Woran kann das liegen? Was kann ich dagegen tun?

Antwort: Ihre Brombeeren sind von der Brombeermilbe befallen. Milben lassen sich im Garten so gut wie nicht bekämpfen. Wir empfehlen Ihnen, die Sträucher jetzt komplett herunter zu schneiden und den Schnitt zu entsorgen.

Frage: Meine Porreepflanzen fallen in sich zusammen und sind ungenießbar. Was könnte die Ursache dafür sein?

Antwort: Ihr Porree ist befallen von der Zwiebelfliege. Sie legt ihre Eier in den Triebspitzen von Porree oder Zwiebeln ab, die Maden fressen sich bis zur Mitte von Porree oder Zwiebeln durch und verpuppen sich dort. Entsorgen Sie die Pflanzen, sie gehören auf keinen Fall auf den Kompost, denn so gelangen die Schädlinge später wieder in Ihre Pflanzen. Versuchen Sie, neue Pflanzen mit feinmaschigen Schädlingsnetzen zu schützen. Eine andere Form der Bekämpfung ist derzeit nicht möglich.

Frage: Was kann man gegen die Kräuselkrankheit bei Nektarinen und Pfirsichen tun?

Antwort: Die Kräuselkrankheit ist eine Pilzkrankheit, von der die Blätter befallen werden und die den Baum irgendwann zum Absterben bringt. Sie müssten den Baum von Ende Januar bis April regelmäßig je nach Witterung alle fünf bis sechs Tage spritzen. Erkundigen Sie sich im Fachmarkt nach dem richtigen Spritzmittel.

Frage: Im vergangenen Jahr waren sämtliche Kirschen an meinem Süßkirschenbaum madig. Was könnte die Ursache sein?

Antwort: Offenbar ist Ihr Baum von der Kirschfruchtfliege befallen. Dagegen gibt es kein Spritzmittel. Versuchen Sie es mit Pheromonfallen, sogenannten Gelbtafeln, die ab der Blütezeit im Baum aufgehängt werden. Das ist allerdings nur eine unterstützende Maßnahme. Wichtig ist: Pflücken Sie alle Kirschen, wenn sie reif sind. Wer einen neuen Kirschbaum pflanzen möchte, sollte sich für eine frühe Sorte entscheiden und auf diese Art und Weise versuchen, der Kirschfruchtfliege zuvorzukommen.

Frage: In unserem Rasen wachsen Pilze. Was kann ich dagegen tun?

Antwort: Rasen wird meist sehr strapaziert und braucht deshalb Pflege. Düngen Sie Ihren Rasen jetzt mit Kompost, und Sie werden bald wieder viel Freude daran haben.

Frage: An unseren Obstgehölzen, zum Beispiel an den Stachelbeerstämmchen, wachsen Flechten und Moose. Schadet das den Pflanzen? Was kann ich dagegen tun?

Antwort: Das liegt an den Witterungsbedingungen und führt zu einem eingeschränkten Wachstum der Pflanzen. Wir raten Ihnen, die Flechten und Moose mit einer mittelharten Bürste zu entfernen. Dann gelangen wieder Luft und Licht an die Stämme.

Frage: Warum darf ich nicht in meinem Garten wohnen?

Antwort: Kleingärtner genießen aufgrund des Bundeskleingartengesetzes einen umfassenden Schutz. So ist die zu zahlende Pacht durch das Gesetz mit einer niedrigen Obergrenze belegt. Dafür sind einige Regeln zu beachten. Dazu gehört das Wohnverbot für den Kleingärtner auf seiner Parzelle.

Frage: Kann ich meine Kartoffeln jetzt schon vorkeimen?

Antwort: Ja. Legen Sie die Kartoffeln in einer Lage in eine Holzkiste oder zum Beispiel in Eierpaletten und stellen Sie das Ganze an einen sonnigen, frostfreien Platz. Zum Zeitpunkt des Pflanzens sollten die Keime gedrungen und grün sein.

Frage: Die Blüten meiner Gladiolen kommen nicht zur Entfaltung und vertrocknen. An den Blättern sind Fraßgänge erkennbar. Welcher Schädling treibt da wohl sein Unwesen?

Antwort: Ihre Gladiolen sind von Thripsen befallen. Eine chemische Bekämpfung ist möglich. Bitte wenden Sie sich an den Fachberater Ihres Kleingärtnervereins oder erkundigen Sie sich im Fachhandel nach einem geeigneten Mittel.

Frage: Ich habe Moos im Rasen. Was kann ich dagegen tun?

Antwort: Dafür gibt es verschiedene Ursachen: schwaches Rasenwachstum durch Nährstoffmangel, starker Schatten, Staunässe, Bodenverdichtung oder zu niedriger pH-Wert. Tragen Sie im Frühjahr auf den trockenen Rasen eine Schicht von zwei Zentimetern gesiebtem Kompost auf. Im Laufe des Jahres sollte der Rasen nach jedem Schnitt (nicht tiefer als fünf Zentimeter) mindestens zweimal mit organischmineralischem Dünger versorgt werden. Vermeiden Sie eine zu starke mechanische Bearbeitung des Rasens. Was die Bearbeitung mit chemischen Mitteln betrifft, so wenden Sie sich bitte an einen Fachmarkt.

Frage: Ich möchte meinen Garten abgeben. Ist eine Wertermittlung nötig?

Antwort: Ja, denn bei der Wertermittlung werden nicht nur die Werte für die Anpf anzungen und die Bauten ermittelt. Es werden zugleich auch Festlegungen getroffen unter anderem zur Entfernung von nicht rechtmäßig errichteten Bauten, von eventuell abgestorbenen Gehölzen und von Waldbäumen.

Frage: Wir haben in unserem Kleingartenverein mit Leerstand zu kämpfen. Wie können wir als Verein damit umgehen?

Antwort: Die demograf sche Entwicklung geht auch am Kleingartenwesen nicht vorbei. Der Vorstand sollte gemeinsam mit dem Verband über Rückbaumaßnahmen oder andere Nutzungsmöglichkeiten nachdenken. Eine Idee wäre, das Vereinsgelände in Abstimmung mit dem Eigentümer zu verkleinern.

Frage: Wer kann mir im Kleingärtnerverein Fachfragen beantworten?

Antwort: In der Regel hat jeder Kleingärtnerverein einen speziell qualifizierten Fachberater, der helfen kann. Fragen Sie bei Ihrem Verein nach.