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Reparatur Demolierte Parkbänke in Halberstadt erneuert

Trauriger Anblick in der Parkanlage Am Berge in Halberstadt. Vier Bänke sind kaputt, doch das soll sich nun ändern.

Von Jörg Endries 08.01.2019, 00:01

Halberstadt l Bereits in dieser Woche erhält die kleine Parkanlage Am Berge am Westen­dorf Halberstadts vier fast nagelneue Bänke. Die demolierten und stark verschlissenen Parkbänke sorgten Mitte ­Dezember für Schlagzeilen. Die Stadtverwaltung Halberstadt signalisierte, dass der Etat der Kommune für die Reparatur von Stadtmöbeln 2018 ausgeschöpft sei und erst im Laufe des Jahres 2019 wieder Geld zur Verfügung stehe. Kurze Zeit später fand sich ein Sponsor, der sich der Sitzgelegenheiten annahm und die Diakonie Werkstätten Halberstadt mit der Erneuerung beauftragte. Die Wohltäterin ist eine engagierte Frau – Hanka Fiedler.

„Halberstadt besitzt einen besonderen Schatz, die weitläufigen Grün- und Parkanlagen, die die Stadt so besonders machen. Es schmerzt, wenn man sieht, dass es Menschen gibt, die das nicht zu ­schätzen wissen“, sagt Hanka Fiedler. Als sie von den kaputten ­Bänken in der Parkanlage Am Berge in der Volksstimme las, sei für sie klar gewesen, unbürokratisch zu helfen, um die Stadtmöbel schnellst möglich erneuern zu lassen.

Halberstadts Oberbürgermeister zeigt sich überrascht von der großzügigen Spende. „Hanka Fiedler ist eine sehr engagierte Halberstädterin, die sich völlig eigenständig, ohne großes Aufsehen zu machen, im Stillen für das Gemeinwohl in Halberstadt einsetzt. Dafür herzlichen Dank“, sagt Andreas ­Henke (Linke). Seit einigen Jahren kümmere sie sich eigenständig darum, die Grünanlage ­Plantage von Müll zu säubern. „Von diesen herausragenden Persönlichkeiten, die einfach anpacken, wünsche ich mir für Halberstadt mehrere hundert“, so der Oberbürgermeister.

„Wir erhielten einen Anruf mit der Bitte, einen Kosten­voranschlag für die Reparatur von vier Bänken zu erstellen“, berichtet Patrick Fromm von den Diakonie-Werkstätten Halberstadt. Daraufhin habe er die Bänke in Augenschein genommen und einen Kostenvoranschlag abgegeben, der akzeptiert wurde. Ein Reparaturauftrag in Höhe von immerhin 600 Euro.

Der gelernte Zimmermann Patrick Fromm kennt sich mit Holz aus. Ihm war sofort klar, dass nur ein besonderes Holz, das sich für den Außeneinsatz bei Wind und Wetter eignet, zur Bankreparatur in Frage kommt. „Lärche eignet sich dafür bestens. Es ist sehr hart und reagiert unempfindlich auf Witterungseinflüsse. Daher kann man beim Außeneinsatz auf eine Imprägnierung verzichten. Eine Lasur oder Lack ist nicht notwendig“, sagt der Fachmann. Positiver ­Nebeneffekt – es fallen praktisch keine Wartungskosten an.

Bereits vor Ende des alten Jahres bestellte Patrick Fromm das Lärchenholz, die Latten wurden passend zugeschnitten. In dieser Woche will er mit seinem Team von den ­Diakonie Werkstätten die neue Bank­-Lattung montieren.

Normalerweise stellt die Kommune jährlich immerhin 6000 Euro in den Haushalt für Instandsetzungsarbeiten an Stadtmöbeln ein, informierte Rathaussprecherin Ute Huch. 2018 sei sogar mehr als doppelt so viel zur Verfügung gestellt worden – immerhin 14.000 Euro. Selbst dieser Etat sei weit vor Jahresfrist aufgebraucht gewesen, weil es einen so großen Instandsetzungsbedarf im Stadtgebiet Halberstadts gegeben habe. Was überrascht, ist, dass in den seltensten Fällen die Mitarbeiter der Stadt Vandalismusschäden feststellen. In den allermeisten Fällen müssen die Stadtmöbel aufgrund des Verschleißes repariert werden, so Ute Huch.