1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Martin Reichardt neuer Landeschef

AfD Sachsen-Anhalt Martin Reichardt neuer Landeschef

Die AfD Sachsen-Anhalt hat einen neuen Vorsitzenden. Eine Überraschung gab es beim Posten des Schatzmeisters.

Von Alexander Walter 09.06.2018, 16:25

Magdeburg l Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Reichardt ist neuer Landesvorsitzender der AfD. Die Mitglieder beim Landesparteitag in Magdeburg wählten ihn am Sonnabend mit deutlicher Mehrheit von 254 zu 310 Stimmen. Reichardt war der einzige Kandidat für den Chefposten. Der frühere Vorsitzende André Poggenburg hatte trotz Vorschlags zuvor erklärt, nicht für eine Kandidatur bereitzustehen. In seiner Rede schwor Reichardt die Parteimitglieder auf höhere Ziele ein: "Ich stehe hier, um die AfD zu einer sozialen und patriotischen Volkspartei zu machen", sagte er. Die Kenia-Koalitition sei eine "unheilige Allianz". Jeder Christdemokrat stehe der AfD näher als den Grünen, wenn er ehlich sei. Der 48-Jährige sprach mit Blick auf die Grünen von "linksextremen Ökoablasshändlern" sowie ihren "stalinistischen Schwestern" von der Linken.

Von stehendem Beifall begleitet, bedankte sich Reichardt bei André Poggenburg. "Du hast mit uns Geschichte geschrieben, André", rief Reichhardt ihm zu. Die AfD im Land könne stolz auf das Erreichte sein. Poggenburg war trotz Vorschlags durch ein Mitglied nicht zur Wahl angetreten. Nach - auch parteiinterner - Kritik an seiner Rede zum politischen Aschermittwoch war Poggenburg als Landes- und Fraktionschef im März zurückgetreten. Er hatte die türkische Gemeinde in Deutschland unter anderem als "Kümmelhändler" und "Kameltreiber" bezeichnet.

Einen Paukenschlag gab es bei der Neuwahl des Schatzmeisters: Amtsinhaber Frank Pasemann musste sich in der Stichwahl der bisher weitgehend unbekannten Andrea Mähnert geschlagen geben. Vorausgegangen war ein heftiger Streit um die Parteifinanzen. Auf Empfehlung von zwei Rechnungsprüfern - eine davon war Mähnert - versagten die Mitglieder dem Landesvorstand die Entlastung für 2017. Im Fokus der Kritik: Frank Pasemann. Die Prüfer kritisierten fehlende Belege, zudem hätten Mandatsträger vereinbarte Abgaben nicht gezahlt. Die Entlastung ist nun für den nächsten Parteitag geplant. Die Rechnungen sollen bis dahin erneut geprüft werden. Für Pasemann sind die Vorwürfe pikant. Er ist zugleich Vize-Schatzmeister der Bundes-Afd.

Am Sonntag wird der Landesparteitag fortgesetzt. Dabei wollen die Mitglieder unter anderem über ein Positionspapier zum Thema Syrien beraten. Außerdem plant das Gremium Satzungsänderungen. Ein Punkt: Bei künftigen Landesparteitagen könnten Journalisten bei einzelnen Tagespunkten ausgeschlossen werden. Ein Drittel der Stimmen soll dafür reichen.

Kommentar "Weiter auf Rechtskurs" zum Thema.