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Angelsport Sachsen-Anhalts Mega-Welse

Immer mehr Anglern in Sachsen-Anhalt gelingt es, einen Mega-Wels aus der Elbe oder Havel zu ziehen. Die besten Fänge.

11.09.2018, 13:48

Magdeburg l Der Garzer Michael Hagen kämpft. Die Muskeln sind angespannt, der Blick fokussiert, der Gegner 60 Kilogramm schwer und 2,14 Meter lang. Am anderen Ende der Angel, in der Havel bei Strodehne, hat ein Riesen-Wels den Kunstköder verschluckt. Der von Sebastian Gratzke gesteuerte Kahn wird von dem Süßwasserfisch 300 Meter weit die Havel entlang gezogen. 40 Minuten dauert dieser Kampf. Die Sehne hält durch, ebenso wie Hagen selbst. Der Lohn: ein Mega-Wels und damit der Fang seines Lebens. 
Damit reiht sich der Garzer in eine immer länger werdende Liste der Angler ein, die in Sachsen-Anhalt einen Riesen-Wels gefangen haben. "Aus Gesprächen mit vielen Anglern kann ich sagen, dass es tatsächlich immer mehr Angler gibt, die große Welse fangen", sagt Andreas Schlüter vom Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt. Ein Hauptgrund seien die hohen Temperaturen 2018 gewesen. "Der Wels braucht hohe Temperaturen zum Laichen und die hatten wir in diesem und auch in den vergangenen Jahren", so Schlüter.
Auch der Arneburger Christian Frank profitierte von diesen Bedingungen. Sein Monster-Wels, den er im Juli aus der Elbe gezogen hatte, war 60 Kilogramm schwer und 2,10 Meter lang. Frank benötigte ebenfalls 40 Minuten. Dann war das Duell entschieden und der Fisch an Land. Zehn Hände waren für das obligatorische Erinnerungsfoto erforderlich. Fotos mit den Riesen aus den Flüssen Sachsen-Anhalts sind hingegen für Mario Kammrath keine Seltenheit.
Zehn Welse in einer Woche zog der Tangerhütter 2017 aus der Elbe. Zwischen Grieben und Rogätz fing Kammrath 2016 unter anderem einen 2,10 Meter großen Wels. Fischereimeister Wilfried Schulz gelang 2016 der "Fang seines Lebens". Nahe dem brandenburgerischen Cumlosen zog der Garzer einen 2,20 Meter langen und 72 Kilogramm schweren Wels aus der Elbe - mit selbstgebastelter Fangreuse. Das Fleisch landete anschließend auf den Tellern im Havelberger Art-Hotel.
Dass immer mehr Monster-Welse gefangen werden, habe Vor- und Nachteile, sagt Schlüter. "Viele Angler denken, Sie tun Gutes, wenn sie die kleineren Welse aus den großen Flüssen in den heimischen Seen wieder aussetzen, aber das ist alles andere als gut", sagt der Experte. Der Wels fresse nämlich in Folge dessen alle anderen Fische, wodurch das natürliche Gleichgewicht in Schieflage gerät. In Sachsen-Anhalts Flüssen hingegen sei der Weißfisch-Bestand ohnehin zu hoch und der Wels trage auch zu einem positiven Bild der Biomasse bei. "Am Ende kommt es immer darauf an, dass der Fisch vernünftig verwertet wird", sagt Schlüter.