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Arbeitsmarkt Alleinerziehende von Hartz IV abhängig

In Sachsen-Anhalt ist fast jede zweite Ein-Eltern-Familie auf Hartz IV angewiesen. Betroffen sind vor allem Mütter.

Von Petra Buch 11.01.2018, 05:42

Halle (dpa) l Die Zahl der auf Hartz IV angewiesenen Alleinerziehenden ist in Sachsen-Anhalt leicht zurückgegangen. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte, gab es 2016 im Schnitt rund 25.600 Bedarfsgemeinschaften, in denen entweder Mutter oder Vater mit mindestens einem Kind lebten. Das waren 5,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bundesweit ging die Zahl der alleinerziehenden Hartz-IV-Empfänger um 3 Prozent zurück. Betroffen sind Arbeitsmarktexperten zufolge vor allem Frauen.

Der Anteil der von Hartz IV abhängigen Ein-Eltern-Familien lag bei insgesamt 45,5 Prozent. Im Ländervergleich lag Sachsen-Anhalt 2016 damit auf dem vorletzten Platz. Schlusslicht war Bremen: Der Anteil der auf Hartz IV angewiesenen Alleinerziehenden lag bei 53,2 Prozent. Bundesweit bezogen 2016 knapp 37 Prozent der Alleinerziehenden Hartz IV.

Regionaldirektionsleiter Kay Senius forderte, die Rahmenbedingungen für Alleinerziehende weiter zu verbessern. Sie arbeiten den Angaben zufolge oft in Branchen wie Verkauf oder Pflege, die vom Schichtsystem geprägt sind. "Wenn die Kita am späten Nachmittag schließt, hängen wir viele Alleinerziehende von diesen Berufen ab", warnte Senius. Alleinerziehende hätten es auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor schwer. Sie brauchen den Angaben zufolge in der Regel rund 51 Wochen, um Arbeitslosigkeit zu überwinden, Erwerbslose insgesamt etwa 42 Wochen.