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Attentat Bosnier widerspricht Auslieferung

Am Oberlandesgericht in Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt widerspricht ein Terrorverdächtiger der Auslieferung an die belgischen Behörden.

10.07.2019, 13:58

Bad Dürrenberg/Brüssel (dpa) | Drei Wochen nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen in Bad Dürrenberg im Süden Sachsen-Anhalts ist das Auslieferungsverfahren in vollem Gange. Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, die Terroristen des Anschlags auf die Pariser Konzerthalle "Bataclan" vor fast vier Jahren unterstützt zu haben.

Der Mann hatte einer Auslieferung an die belgischen Behörden widersprochen. Bis Ende der Woche habe der Beschuldigte nun Zeit, seinen Widerspruch zu begründen, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch in Naumburg. Danach müsse das Oberlandesgericht entscheiden, ob es der Sicht des Verdächtigen folgt oder einer Auslieferung zustimmt. Das Verfahren könne sich noch wenige Wochen hinziehen.

Der 39 Jahre alte Terrorverdächtige mit bosnischem Pass war am 20. Juni verhaftet worden. Er wird per internationalem Haftbefehl aus Brüssel gesucht. Ihm wird Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Zusammenhang mit den islamistischen Anschlägen am 13. November 2015 in der Pariser Innenstadt vorgeworfen. 130 Menschen wurden ermordet.

Ins Visier der deutschen Ermittler geriet er, nachdem die Polizei im Februar am Dresdner Hauptbahnhof bei zwei Landsleuten des Verdächtigen zahlreiche in einem Geländewagen versteckte scharfe Handgranaten entdeckt hatte. Im Juni wurde er schließlich von einem Großaufgebot der Polizei mit Spezialkräften in der Wohnung seiner Lebensgefährtin in Bad Dürrenberg festgenommen. Eine Woche später machten die Behörden die Verhaftung öffentlich.