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Einzelhandels-Tarifverhandlungen vertagt

19.06.2019, 15:05
Ein Schild mit der Aufschrift «Tarifverhandlungen» hängt an einem Konferenzraum. Foto: Jan Woitas/Archivbild
Ein Schild mit der Aufschrift «Tarifverhandlungen» hängt an einem Konferenzraum. Foto: Jan Woitas/Archivbild dpa-Zentralbild

Leipzig (dpa) - Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben ihre Tarifverhandlungen für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vertagt. Das teilten beide Seiten am Mittwoch nach den Gesprächen in Leipzig mit. In der Branche arbeiten 256 000 Beschäftigte, nur ein kleiner Teil in tarifgebundenen Betrieben. Die Gewerkschaft kündigte sofort neue Streikaktionen an.

Los geht es in der Nacht zu Donnerstag, wie Verdi-Sprecher Jörg Lauenroth-Mago sagte. Die Beschäftigten des Hermes-Versandzentrums in Haldensleben bei Magdeburg seien aufgerufen, von 22 Uhr an für 24 Stunden die Arbeit niederzulegen.

Weitere Streikaktionen sollen in den kommenden Tagen folgen, so der Verdi-Sprecher. Es sei schwierig, dass sich die Arbeitgeber dem Problem der großen Ost-West-Unterschiede bei der Bezahlung verwehrten. Verdi will vor diesem Hintergrund zwei Cent mehr pro Minute durchsetzen. Das bedeutet im Schnitt ein Plus von 7,6 Prozent.

Die Arbeitgeber boten in der zweiten Runde auf zwei Jahre verteilt eine Anhebung um 1,7 Prozent sowie 1,2 Prozent an. Zudem wollen sie das Urlaubsgeld erhöhen, das auch in einen Beitrag zur Altersvorsorge umgewandelt werden kann. In der ersten Runde hatten sie Lohnsteigerungen von 1,5 sowie 1,0 Prozent angeboten.

Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Mitteldeutschland, René Glaser, warf Verdi vor, zu mauern. "Wir haben in beiden Runden ein Angebot vorgelegt, es wäre an der Zeit, konstruktiv zu verhandeln und Kompromisse zu suchen, statt alles abzulehnen." Die Verhandlungen sollen am 10. Juli fortgesetzt werden.