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Gesundheitsvorsorge Impfberatung für Kita-Kinder reicht nicht

Nicht geimpfte Schulkinder auszuschließen, also von der Schulpflicht zu entbinden, schießt übers Ziel hinaus. Anders bei Kita-Kindern.

Von Silke Janko 20.07.2018, 01:01

Zu Jahresanfang hat Frankreich die Impfpflicht für Kinder auf elf Krankheiten ausgeweitet, nachdem mehrere Masern-Tote zu beklagen waren. Obwohl auch in Deutschland immer wieder Masernepidemien auftreten und Mediziner für eine Impfpflicht plädieren, scheut Deutschland deren Einführung wie der Teufel das Weihwasser. Das verstehe, wer will.
Der Vorschlag des CDU-Europaabgeordneten Sven Schulze, nicht geimpfte Kinder vom Kita-Besuch und vom Schulunterricht auszuschließen, schießt zwar über das Ziel hinaus. Denn es gibt eine Schulpflicht. Für den Besuch von Kitas aber ist dieser Vorschlag nicht von der Hand zu weisen. Lediglich der Kita einen Nachweis über eine Impfberatung vorzulegen, wie im Präventionsgesetz vorgeschrieben, reicht nicht mehr für eine deutlichere Anhebung der Impfquoten aus. Wer sein Kind in die Obhut der Gemeinschaft gibt, darf erwarten, dass es nicht gesundheitlich gefährdet wird. Das schließt damit aber auch die Ablehnung einer Impfung aus.
Zum Artikel "Vorstoß zur Impfpflicht in Sachsen-Anhalt"