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Bildung Sachsen-Anhalt will Schulverbünde

Neues Schulgesetz: Sachsen-Anhalts Bildungsminister Tullner will Grundschulstandorte in dünn besiedelten Regionen sichern.

Von Michael Bock 18.10.2017, 01:01

Magdeburg l Die Ministerriege hat am Dienstag den Gesetzentwurf für ein neues Schulgesetz beschlossen. Ein wesentlicher Eckpunkt sei die Einführung von Grundschulverbünden, bekräftigte Bildungsminister Marco Tullner (CDU). So sollen Schulstandorte in ländlichen Regionen gesichert werden. Geplant ist, dass kleine Grundschulen zu einem unselbständigen „Teilstandort“ werden können. Sie haben dann keinen eigenen Schulleiter mehr. Die Schulleitung sitzt am Hauptstandort. So werden Schulleiterstellen und Personalkosten gespart. Die „Nebenstelle“ muss mindestens 40 Schüler haben. Weitere Voraussetzung ist, dass in den Schuljahrgängen eins bis vier mindestens zwei Lerngruppen gebildet werden. Dazu kann der Unterricht jahrgangsübergreifend in den Klassen eins und zwei sowie drei und vier erteilt werden.

Die Regelung für Schulverbünde zum Erhalt kleiner Grundschulen sei „wegen der massiven Kürzungen der Zuweisungen an Lehrern so unattraktiv, dass es kaum Entspannung für gefährdete Standort geben wird“, sagte Thomas Lippmann (Linke). Voraussetzung für den Erhalt von Standorten sei eine bessere Ausstattung der Schulen mit Lehrern.

Tullner will zudem die Möglichkeiten für Seiten- und Quereinsteiger verbessern. Auch sie sollen künftig ein Referendariat abschließen können. Vor allem in Mangelfächern wie Musik oder Mathematik rechnet das Land mit einem steigenden Bedarf an Seiten- und Quereinsteigern.