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Klinikskandal Staatsanwalt ermittelt wegen Fehldiagnosen

Im Zusammenhang mit falschen pathologischen Befunden prüft die Staatsanwaltschaft Magdeburg strafrechtliche Ermittlungen.

Von Michael Bock 04.03.2020, 13:48

Magdeburg l Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Frank Baumgarten, bestätigte am Mittwoch der Volksstimme, dass seit Dienstag eine Strafanzeige der Bevollmächtigten des Universitätsklinikums Magdeburg vorliege. Die Anzeige richte sich gegen den früheren Leiter des Pathologischen Instituts. Es gehe um „mehrere Sachverhalte“. Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob sich Anhaltspunkte für fahrlässige oder vorsätzliche Körperverletzungsdelikte ergäben, sagte Baumgarten. Die Prüfungen würden "geraume Zeit in Anspruch nehmen".  

Klinikchef Hans-Jochen Heinze hatte jüngst bestätigt, dass es zwischen 2016 und November 2019 zu falschen Befunden gekommen sei. Als Konsequenz daraus war dem bisherigen Institutsleiter im Januar fristlos gekündigt worden.

Etwa 6000 Gewebebefunde werden derzeit von zwei externen Instituten erneut überprüft. Laut Heinze steht bereits jetzt fest, dass es „in sehr wenigen Einzelfällen“ aufgrund fehlerhafter Diagnosen zu Fehlbehandlungen gekommen sei.

Kommenden Donnerstag befasst sich der Wirtschaftsausschuss des Landtags mit dem Thema.  Der Aufsichtsratsvorsitzende, Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD), hat „maximale Transparenz“ zugesagt.