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Kunst und Kommerz: 400 Fotos zeigen Lebenswerk von Lagerfeld

Seine Mode wurde weltberühmt. Eine große Ausstellung setzt nun das Lebenswerk von Karl Lagerfeld als Fotograf in Szene. In der Moritzburg, wo Lyonel Feininger seine weltberühmten Halle-Bilder gemalt hat.

05.03.2020, 15:42

Halle (dpa/sa) - Ob Architektur, Landschaften oder Fotos seiner Muse: Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zeigt Besuchern von Sonntag an das Lebenswerk des Modeschöpfer Karl Lagerfeld als Fotograf in rund 400 Bildern aus 30 Jahren Schaffenszeit. Die Schau unter dem Motto "Karl Lagerfeld. Fotografie. Die Retrospektive" präsentiere die Vielfältigkeit seiner Arbeiten mit der Kamera, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Dazu gehören neben Mode zahlreiche Architektur- und Landschaftsfotos sowie Porträts. "Das ist die erste Retrospektive weltweit zu seinem fotografischen Schaffen", sagte Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich.

Sie sei ein Mix aus Mode und Kunst, beides habe Lagerfeld interessiert, sagte der Göttinger Verleger Gerhard Steidl. Er ist einer der beiden Kuratoren der Schau, die den Angaben nach in Zusammenarbeit mit dem Art Director von Chanel, Eric Pfrunder, entstand. Zu den Höhepunkten der Ausstellung (8. März bis 23. August) gehören große Installationen zu Lagerfelds Haute-Couture-Modefotografie.

Dabei läuft der Besucher in einem Bereich wie durch ein Labyrinth zwischen eindrucksvoll in Szene gesetzten Bildern, darunter von Claudia Schiffer. Sie wurde in den 1990er Jahren zu einem der bekanntesten Models der Welt und galt als eine Muse von Lagerfeld. Der gebürtige Hamburger und Wahlpariser prägte mit seinem Stil unter anderem die Modehäuser Chanel und Fendi. Der Modeschöpfer habe die Werke für Halle selbst ausgewählt, sagte der Museumsdirektor.

Die Schau war den Angaben nach lange vor seinem Tod geplant. Und warum in Halle? Lagerfeld habe Bilder von Lyonel Feininger (1871-1956) geliebt, sagte Kurator Steidl. Er habe Lagerfeld Fotos von dem Kunstmuseum Moritzburg gezeigt. Dort hatte der Bauhauskünstler Feininger seine berühmten Halle-Bilder, mit Motiven von der Marktkirche und dem Dom, gemalt. Daraufhin soll Lagerfeld gesagt haben: "Das Museum möchte ich mir gerne ansehen", sagte Steidl. Dazu kam es mit dem Tod des Modeschöpfers 2019 nicht mehr.

Der Besucher der Schau begegnet Lagerfeld anhand von 60 großen Selbstporträts, die auf 30 Stelen im Hof der Moritzburg aufgebaut werden, wie der Museumsdirektor sagte. Zu sehen ist der Designer darauf mit seinen Markenzeichen, der schwarze Sonnenbrille und dem weißen Mozartzopf. Zitiert wird Lagerfeld auch: "Man darf doch nicht stehen bleiben, nicht im Leben, nicht in der Mode, nicht in der Fotografie".

Kunstmuseum Moritzburg

Karl Lagerfeld Ausstellung