Energiekrise Insolvenz-Welle befürchtet: Handwerker in Sachsen-Anhalt schlagen Alarm
Die Kreishandwerkerschaften im Bereich der Handwerkskammer Magdeburg fordern angesichts der Energiekrise schnelle und zielgenaue Hilfen für Handwerksbetriebe.

Magdeburg - „Auf uns rollt eine Insolvenz-Welle zu“, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten gemeinsamen Erklärung . „Jeden Tag erreichen uns Notrufe von Betrieben, die kurz davor sind, ihre Produktion einzustellen, weil sie die enorm gestiegenen Energierechnungen nicht mehr bezahlen können - auch weil diese sich nicht mehr durch Preiserhöhungen kompensieren und an die Kunden weitergeben lassen.“
„Traditionsbetriebe - teils in vierter Generation geführt - gehen gerade reihenweise pleite. Das sind Bäckereien, Textilreiniger, Kfz-Werkstätten, Fleischereien, Brauereien. Da sind viele Arbeits- und Ausbildungsplätze in Gefahr. Jeder Tag zählt. Um eine Insolvenz-Welle im Handwerk zu verhindern, muss der Staat besonders betroffene, energieintensive Betriebe direkt mit Härtefallhilfen unterstützen. Und wir brauchen eine Energiekostenabfederung für kleine und mittlere Betriebe“, betonten die Kreishandwerkerschaften.
Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, sagte: „Mein Eindruck ist, dass die Politik noch gar nicht auf dem Schirm hat, was sich da gerade zusammenbraut und auf uns zukommt. Wenn in einigen Branchen flächendeckend Betriebe wegbrechen, dann wird das neben den Arbeitsplatzverlusten auch dazu führen, dass es zu Versorgungsengpässen und -problemen kommen kann.“
Das dritte Entlastungspaket habe diese Lage zahlreicher Handwerksbetriebe nicht im Blick und lasse vor allem den Zeitfaktor völlig außer Acht. „Die Betriebe sind jetzt in akuter Not, weshalb ihnen zeitverzögerte Hilfen nichts nutzen“. sagte Grupe. „Es mangelt an zielgenauen und vor allem schnellen Hilfen.“