„Zielbild-Entwicklung“ Träger will Altmark-Klinikum deutlich verschlanken
Ein Planungsszenario sieht das Ende des Gardelegener Krankenhauses in seiner jetzigen Form vor. Das so, scheint es, wird so nicht umgesetzt. Aber auch die Variante, für die sich der Träger stattdessen entschieden hat, dürfte weitere Einschnitte am Altmark-Klinikum mit sich bringen.

Magdeburg/Gardelegen - Das Altmark-Klinikum in Gardelegen könnte nach Überlegungen des öffentlichen Trägers Salus Altmark Holding zu Gunsten von Salzwedel deutlich herabgestuft werden. Eines von zwei Szenarien einer Zwischenentscheidung sieht die Konzentration der stationären Grund- und Notfallversorgung in Salzwedel vor. In Gardelegen blieben demnach nur noch Betten für ein „geriatrisch-rehabilitatives Zentrum“ übrig, ergänzt durch „umfassende ambulante Strukturen“, wie es hieß. Das Krankenhaus in seiner jetzigen Form mit stationären Fachbereichen in Chirurgie, Intensivmedizin oder Innerer Medizin gäbe es dann nicht mehr. Beide Häuser sind mehr als 40 Kilometer voneinander entfernt.
Das Szenario würde weitgehende wirtschaftliche Stabilität ermöglichen, teilte die Holding am Montag in einem Papier zur Zielbild-Entwicklung des Klinikums mit seinen insgesamt 896 Beschäftigten mit. Der Träger ist zu gut 80 Prozent in Hand der landeseigenen Salus gGmbH, 20 Prozent hält der Altmarkkreis. Das Haus war zuletzt wirtschaftlich in Schieflage geraten. Laut Altmarkkreis fuhr es seit 2018 ein Minus von 13 Millionen Euro ein.
Von den Gremien der Holding bevorzugt wird indes ein anderes Szenario. Dieses Modell sieht laut Holding den Erhalt der ambulanten und stationären Grund- und Notfallversorgung an beiden Standorten mit den Bereichen Innere Medizin und Chirurgie vor. „Es wird von den Gremien der Salus Altmark Holding präferiert, um beide Standorte zu erhalten und damit den regionalen Besonderheiten des ländlich geprägten Flächenlandkreises gerecht zu werden“, sage Holding-Geschäftsführer Jürgen Richter. Für weitere Fachbereiche sollen auch bei dieser Variante aber Schwerpunkte an nur noch einem Standort gebildet werden. Mit der Begründung von Ärztemangel hatte die Holding erst im Dezember die Kinderklinik Gardelegen bis auf Weiteres geschlossen. Noch 2018 hatten Land und Bund noch 5,3 Millionen Euro Fördermittel für den Neubau eines Mutter-Kind-Zentrums am Standort Gardelegen bewilligt. Das Gebäude ist inzwischen errichtet.