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Mammografie Weniger Frauen nutzen Brustkrebs-Vorsorge

In Sachsen-Anhalt erkranken jährlich rund 1700 Frauen an Brustkrebs, dennoch lassen immer mehr die Einladung zur Früherkennung verfallen.

10.06.2018, 16:35

Magdeburg (dpa) l Immer weniger Frauen in Sachsen-Anhalt nutzen das Vorsorgeangebot Mammografie-Screening. Im vergangenen Jahr hätten sich von knapp 163.700 eingeladenen Frauen rund 93.200 untersuchen lassen, teilte die Kassenärztliche Vereinigung in Magdeburg auf Anfrage mit. Das habe einer Quote von 57 Prozent entsprochen. Im Jahr zuvor hatte die Quote noch bei knapp 59 Prozent gelegen. Damals waren rund 100.00 Frauen gekommen, 170.900 hatten eine Einladung erhalten. 2011 hatten noch 67 Prozent das Angebot der Untersuchung angenommen.

Die Kassenärztliche Vereinigung erklärte dennoch: "Damit können wir auch im bundesdeutschen Vergleich mit der Teilnahmequote zufrieden sein, lag doch die letzte veröffentlichte Teilnahmequote bundesweit bei 51,5 Prozent im Jahr 2015."

Seit der Einführung des Mammografie-Screenings vor gut zehn Jahren habe die Quote immer über dem Bundesschnitt gelegen. "Dies ist nicht zuletzt dem unermüdlichen Engagement der programmverantwortlichen Ärzte und Teams in den Screening-Einheiten zu verdanken", hieß es weiter in der Kassenärztlichen Vereinigung.

Zum Mammografie-Screening werden alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren eingeladen. Bei der Untersuchung wird ihre Brust geröntgt, um Veränderungen so früh wie möglich zu erkennen. Damit soll die Zahl der Brustkrebs-Todesfälle gesenkt werden. Zudem soll den betroffenen Frauen eine möglichst schonende Behandlung ermöglicht werden.

In Sachsen-Anhalt erkranken laut dem Gemeinsamen Krebsregister der östlichen Bundesländer jährlich rund 1700 Frauen an Brustkrebs, die meisten im Alter von über 50 Jahren. Mehrere hundert Frauen sterben jährlich an Brustkrebs.

Das Screening-Programm startete ab Oktober 2007 in den Regionen Magdeburg und Dessau, später folgten Stendal und Halle. Untersuchungen werden sowohl an festen Standorten gemacht, als auch in sogenannten Mamma-Mobilen, die auch kleinere Orte anfahren. Die Frauen schätzten die wohnortnahe Versorgung sehr und nähmen sie gut an, hieß es.