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Verkehrsunfall Mehr Tote in Sachsen-Anhalts Motorradsaison

Zwischen April und Oktober 2018 sind 22 Menschen bei Motorradunfällen tödlich verunglückt. In der Saison 2017 gab es nur 9 Tote.

04.12.2018, 08:58

Halle (dpa) l Bei Motorrad- und Mopedunfällen sind in der zurückliegenden Saison auf Sachsen-Anhalts Straßen deutlich mehr Menschen gestorben. Zwischen April und Oktober verunglückten 22 Menschen mit Motorrädern, Mopeds und Mofas tödlich, wie die drei Polizeidirektionen (PD) des Landes mitteilten. In der Vorjahressaison zuvor starben 9 Menschen. Davor gab es 18 Tote. Hauptunfallursache ist zu hohes Tempo. Nach Ansicht der Polizeidirektionen führte der lange und trockene Sommer vermutlich dazu, dass mehr Menschen ihre Zweiräder nutzten und es dadurch auch zu mehr Unfällen kam.

Insgesamt gab es laut Polizei zwischen April und Oktober knapp 1340 Unfälle mit Motorrädern, Mopeds und Mofas. Die meisten wurden mit rund 640 Unfällen im Norden des Landes verzeichnet. Dabei starben 13 Menschen, 150 Biker verletzten sich schwer und 320 leicht.

Im Süden des Landes war die Zahl der Unfälle etwas geringer. Dort starben den Angaben zufolge bei knapp 490 Unfällen 6 Biker. Mehr als 110 Menschen wurden schwer, knapp 190 leicht verletzt. Im Osten des Landes gab es mehr als 240 Unfälle mit 3 Toten.

Vor allem zwischen April und Oktober sind Motorradfahrer unterwegs. Viele entscheiden sich für Saisonkennzeichen, die diese Zeitspanne abdecken. In den dunklen und kalten Wintermonaten Straßen ist es vielen Bikern zu ungemütlich.

Neben zu hohem Tempo führen auch ein ungenügender Sicherheitsabstand, Selbstüberschätzung und schwierige Witterungsverhältnisse laut Polizei oft zu Unfällen. Oft sei auch Alkohol im Spiel.

Mit regelmäßigen Verkehrskontrollen versuche die Polizei zur Reduzierung der Unfälle beizutragen, sagte eine Sprecherin der PD Süd. Um die Kennzeichen der Motorräder zu erfassen, seien Dienstautos mit Front- und Heckkameras im Einsatz. Zudem gebe es Kontrollen mit Handmessgeräten. Effektiv seien auch Plakataktionen, auf denen Motorradfahrer mit abschreckenden Bildern sensibilisiert würden, so die Sprecherin.

Gerade im kurvenreichen Harz gebe es zahlreiche Unfälle, erklärte die Sprecherin der PD Nord. Daher kontrollierten Beamte mehrmals im Jahr bei der länderübergreifenden Aktion "Sicher durch den Harz" Motorräder und Mopeds. Bei den Gesprächen mit den Bikern geht es laut Polizei unter anderem um Themen wie Alkohol und Drogen, die Geschwindigkeit und die Helmpflicht.