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MordverdachtHaldensleberin in Wohnung erschlagen

In Haldensleben wurde eine Frau getötet. Ihr Lebensgefährte wurde vorerst verhaftet. Ermittler vermuten ein Beziehunsgdrama.

Von Matthias Fricke 07.09.2017, 09:56

Haldensleben l Ein 36-jähriger Handwerker aus Eilsleben in der Börde steht im Verdacht, seine Lebensgefährtin in ihrer Wohnung in Haldensleben erschlagen zu haben. Der Mann wurde in der Nacht zum Donnerstag in Kassel gefasst. Es wurde am Abend Haftbefehl erlassen.

Die Arbeitskollegen der sonst pünktlichen Altenpflegerin machten sich am Mittwoch große Sorgen, als die 37-Jährige nicht zum Dienst erschienen war. Deshalb fuhren sie in ihre Wohnung, um nach dem Rechten zu sehen. Auf Klingeln und Klopfen reagierte niemand. Weil keiner einen Schlüssel hatte, beschlossen die Kollegen am Nachmittag, Polizei und Feuerwehr zu alarmieren.

Die Rettungskräfte öffneten die Wohnungstür wegen des Verdachts auf eine „hilflose Person“. Da lag die Frau aber schon mit eingeschlagenem Kopf auf dem Boden, erklärte später ein Ermittler gegenüber der Volksstimme. Stumpfe Gewalteinwirkung sollen am Donnerstag auch die Gerichtsmediziner als Todesursache festgestellt haben. Tatzeit war vermutlich schon in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch.

Mittwochabend verdichteten sich die Hinweise, dass der Lebensgefährte mit dem offensichtlichen Verbrechen zu tun haben könnte. Die junge Frau soll sich nach Aussagen von Zeugen erst kurz zuvor von ihm getrennt haben.

Gerade in so brisanten Fällen müssen die Polizisten mit massivem Widerstand rechnen. Deshalb durchsuchte ein Spezialeinsatzkommando (SEK) die Wohnung des Beschuldigten in Eilsleben. Der Ort im Landkreis Börde ist etwa 25 Kilometer von Haldensleben entfernt. „In der Wohnung haben wir aber niemanden angetroffen“, erklärte Polizeisprecher Frank Küssner.

Nur wenige Stunden später, gegen Mitternacht, erhielten die Ermittler dann den Hinweis, dass sich der Gesuchte im hessischen Kassel aufhalten soll. Ein dortiges SEK-Team konnte den Mann schließlich bei seinen Verwandten festnehmen. Er soll dabei keinen Widerstand geleistet haben. Am Donnerstagabend erließ das Amtsgericht Magdeburg Haftbefehl. Der Verdächtige wird jetzt in die JVA Burg gebracht.