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Getöte Syrerin Noch keine heiße Spur zum Vater

Rokstan M. ist am 2. Oktober tot in einer Dessauer Gartenanlage gefunden worden. Ihr Vater gilt als tatverdächtig.

14.10.2015, 12:47

Dessau-Roßlau (dpa) l Trotz erster Hinweise aus der Bevölkerung haben die Ermittler noch keine heiße Spur zum Vater der ermordeten 20-jährigen Syrerin. Der 49-Jährige soll seine Tochter aus "kulturellen Motiven" getötet haben. Er wird im In- und Ausland per Haftbefehl wegen Mordes gesucht. Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch in Dessau-Roßlau sagte, sind nach der Veröffentlichung des Fotos des 49-Jährigen viele Anrufe eingegangen. "Es führte aber noch kein Hinweis zum Erfolg", sagte er. Die Ermittler schließen nicht aus, dass sich der Mann ins Ausland abgesetzt hat.

Mit Hilfe des Fotos und der Medien erhoffte sich die Polizei weitere Angaben über den Verbleib des Mannes und die Umstände, die zum Tod der jungen Frau geführt haben. Ihre Leiche war am 2. Oktober nach einem Hinweis in einer Gartenanlage gefunden worden. Nach Angaben des Polizeisprechers konzentrieren sich die Ermittlungen in dem Fall bisher auf den Vater und keine weiteren Familienmitglieder. "Er ist für uns der dringend Tatverdächtige", sagte der Polizeisprecher. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll es in der Familie Differenzen um den Lebensstil der jungen Frau gegeben haben.

Sie hatte nach Angaben der anonymen Kriseneinrichtung für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund Papatya (Berlin) Schutz vor ihrer Familie gesucht. Die Polizei wollte sich dazu nicht äußern, auch nicht zu den Lebensverhältnissen der Frau. Es würden aus ermittlungstaktischen Gründen auch keine Angaben zum Ergebnis der Obduktion der Leiche gemacht, hieß es. Die Familie der Frau, die als Dolmetscherin tätig war, lebte seit knapp zwei Jahren in Dessau-Roßlau.