Dröhnende Stille

Eigentlich wollten die Abgeordneten der Oppositionsfraktionen AfD und Linke Sachsen-Anhalts Finanzminister Schröder im Landtag so richtig in die Mangel nehmen. Dieser hatte zuletzt tatsächlich einige Steilvorlagen geliefert, vor allem bedingt durch eine kritikwürdige Informationspolitik zur NordLB. Im Parlament stand Schröder eine geschlagene Stunde Rede und Antwort. Er schlug sich recht wacker und parierte die Attacken der Opposition besser, als von manch einem erwartet worden war.
Nach dem passablen Auftritt des Finanzministers aber passierte Erstaunliches - nämlich rein gar nichts. Nicht bei den Koalitionären SPD und Grünen. Vor allem aber: Nicht mal in der eigenen CDU-Fraktion. Keine Hand rührte sich wie sonst zum Applaus, es gab kein beifälliges Klopfen auf die Tische. Stattdessen war es fast schon gespenstisch ruhig. Diese Art Beifallsboykott belegt, dass die Zukunftsprognosen für den Job des Finanzministers ähnlich wackelig sind wie die für die angeschlagene NordLB.