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Orkantief Friederike Waldbesitzer fordern Steuererleichterung

Sachsen-Anhalts Waldbesitzer suchen nach dem Orkantief Friederike Hilfe beim Aufräumen und beim Verkauf des Holzes.

24.01.2018, 15:18

Magdeburg (dpa) l Durchnässter Boden stellt die Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt beim Aufräumen der massiven Schäden durch Orkantief "Friederike" vor große Probleme. Die schweren Maschinen zum Abtransport der hektarweise umgefallenen Bäume sorgten vielerorts für eine schiere Schlammschlacht, sagte der Chef des Waldbesitzerverbands, Franz Prinz zu Salm-Salm, am Mittwoch. Daher sei schnelle Hilfe beim Waldwegebau nötig. Es sei nötig, ohne lange Fristen die Aufschüttung von Kies auf vielen Waldwegen zu genehmigen, sagte zu Salm-Salm.

Bei den normalerweise Monate dauernden Genehmigungsverfahren drohe, dass das Holz verderbe und von Schädlingen befallen werde, bevor es abtransportiert werden könne. Zudem forderte der Verband, dass das Land Steuererleichterungen für den Verkauf des umgewehten Holzes gewähre. Das hätten andere Bundesländer bei früheren Sturmschäden bereits gemacht, so zu Salm-Salm.

Das sei nötig, um die Existenz besonders betroffener Waldbesitzer zu sichern. Manche hätten einen Baumbestand verloren, der einer Ernte von mehreren Jahren entspreche. "Sie müssen in den nächsten Jahren Einnahmeausfälle hinnehmen und daher Rücklagen bilden."

Das Angebot des Umweltministeriums, zum Aufforsten bis 2020 finanzielle Hilfe in Höhe von 7 Millionen Euro bereitzustellen, wenn Mischwald aufgebaut werde, bezeichnete der Verband als "nutzlos". Es handele sich um ein reguläres EU-Programm, das zu kompliziert sei und am Bedarf vorbei gehe. Orkantief "Friederike" hat in Sachsen-Anhalt nach ersten Schätzungen 1,5 Millionen Festmeter Holz umgeweht. Das entspreche etwa dem normalen Jahreseinschlag, sagte zu Salm-Salm. Das Aufräumen wird nach Schätzungen des Verbands rund ein Jahr dauern.