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Parteivorsitz Stahlknecht will CDU-Chef werden

Paukenschlag in Sachsen-Anhalts CDU: Innenminister Holger Stahlknecht will 2018 Thomas Webel als Landesvorsitzender der Partei beerben.

Von Michael Bock 28.11.2017, 18:12

Magdeburg l Stahlknecht erklärte am Dienstagabend im CDU-Landesvorstand in Magdeburg, dass er beim Landesparteitag im November 2018 für das Amt des Parteichefs kandidieren werde. „Ich habe mir das lange und reiflich überlegt“, sagte er im Volksstimme-Interview. „In letzter Zeit bin ich von vielen Parteimitgliedern gebeten worden, mehr Verantwortung im Landesverband zu übernehmen. Das möchte ich künftig tun.“

Die Union müsse einen Generationenwechsel hinbekommen, auch im Landesverband, sagte der 53-Jährige. CDU-Landeschef ist seit 2004 Verkehrsminister Thomas Webel (63). 2016 war Webel mit seinem schlechtesten Ergebnis im Amt bestätigt worden. Er erhielt 69,4 Prozent der Wählerstimmen.

Nach einem vertraulichen Gespräch mit Stahlknecht erklärte Webel in der Vorstandssitzung am Dienstagabend, er werde nicht mehr für den Landesvorsitz antreten. Er schlug Stahlknecht als Nachfolger vor.

„Wir müssen die Sorgen der Menschen ernsternehmen, etwa beim Thema Zuwanderung“, sagte Stahlknecht der Volksstimme. Die CDU habe sich dieser Diskussion zu selten gestellt. „Wir haben zu lange geschwiegen und ein gesellschaftliches Vakuum entstehen lassen.“ Und: „Die CDU hat rechts der Mitte zu viel Platz gelassen und der AfD Raum gegeben. Wir müssen die Wähler der AfD zurückgewinnen.“ Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließt er kategorisch aus.

Der Innenminister ist seit 2012 stellvertretender Parteichef. Der Jurist, der viele Jahre Staatsanwalt war, gilt als gut vernetzt in der Partei. Stahlknecht, Oberstleutnant der Reserve, ist verheiratet, er hat zwei Kinder. Bislang ist er der einzige CDU-Politiker, der offiziell seine Kandidatur für den Landesvorsitz erklärt hat.

Hier geht es zum Kommentar von Michael Bock zur Kandidatur von Holger Stahlknecht.