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Personalmangel Kampf mit allen Mitteln

Teilweise ködern gut betuchte Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt mit „Kopfgeld“ neue Pflegekräfte - klingt nach einem unmoralischen Angebot.

Von Janette Beck 19.10.2019, 01:01

Immer mehr Pflegebedürftige - immer weniger Personal auf dem Arbeitsmarkt: Der Notstand ist bereits ausgerufen. Und er wird noch größer. Der Mangel an Fachkräften nimmt auch in Sachsen-Anhalt - bisher eher als Dumpinglohnland für die Pflegebranche bekannt – Fahrt auf. Das sorgt für ein Wettbieten der Arbeitgeber. Teilweise ködern gut betuchte Krankenhäuser mit „Kopfgeld“ von bis zu 10.000 Euro.

Das mag rechtens sein, klingt aber dennoch nach einem unmoralischen Angebot. Und nach Wettbewerb mit unfairen Mitteln und harten Bandagen. Am Ende spiegelt das Ganze aber nur das wirtschaftliche Gesetz von Angebot und Nachfrage wider: Wo Arbeitnehmer knapp und die Stellenangebote zahlreich sind, wählen Erstere natürlich die für sie beste Option aus. Der Verlierer sind die kleinen Häuser, Altenheime und Pflegedienstleister, die sich den Preiskampf nicht leisten können. Sie sollte eines trösten: Geld ist nicht alles. Ihre Chance sind attraktive Arbeitsbedingungen.