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Prozess zum Halle-Anschlag begonnen

21.07.2020, 11:04

Magdeburg (dpa) - In Magdeburg hat der Prozess zum antisemitischen Terroranschlag von Halle begonnen. An Händen und Füßen gefesselt wurde der Angeklagte Stephan Balliet um kurz vor 12.00 Uhr in den Gerichtssaal geführt. Dem 28-Jährigen werden 13 Straftaten angelastet, darunter Mord und versuchter Mord. Er hat die Vorwürfe nach Angaben des Gerichts im Wesentlichen eingeräumt. Im Falle einer Verurteilung droht dem Sachsen-Anhalter eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung.

Der Attentäter hatte am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, schwer bewaffnet versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen. Laut Bundesanwaltschaft wollte er möglichst viele der 52 Besucher töten. Er konnte sich jedoch auch mit Waffengewalt keinen Zutritt zum Gebäude verschaffen. Daraufhin tötete er eine Passantin vor der Synagoge und einen Mann in einem Dönerimbiss. Außerdem verletzte er auf seiner Flucht mehrere Menschen, bevor ihn Polizisten gut eineinhalb Stunden nach Beginn der Tat etwa 50 Kilometer südlich von Halle festnehmen konnten.

Der Mann filmte die Tat mit einer Helmkamera und streamte das Video ins Internet. Für den Prozess sind zunächst 18 Verhandlungstage bis Mitte Oktober angesetzt.