Handwerkskammer korrigiert Auffassung Lackiererin erhält nun doch einen Gesellenbrief
Von Tom Koch
Wernigerode/Magdeburg l Die Prüfung hatte sie vor der Handwerkerschaft bestanden, und doch wurde Sandra Conrad die Übergabe des Gesellenbriefs verwehrt, weil sie bei einem privaten Bildungsträger den Beruf der Malerin/Lackiererin gelernt hatte. Die Volksstimme hatte im vergangenen Mai über diese Posse der Malerinnung der Wernigeröder Kreishand- werkerschaft berichtet. Gestern nun gab es für die 21-Jährige das begehrte Dokument.
Ob es ungerecht ist, dass es den Gesellenbrief nur für Lehrlinge geben soll, die in einem Handwerksbetrieb gelernt haben? Darauf wollte Thomas Lademann, in der Magdeburger Handwerkskammer für die Berufsausbildung zuständiger Abteilungsleiter, nicht antworten. Es sei in keinem Falle schlau gewesen, so Lademanns Versuch einer diplomatischen Antwort. Allerdings, noch vor 17Monaten hatte die Magdeburger Kammer die ablehnende Haltung der Wernigeröder Obermeister öffentlich unterstützt.
Dessen ungeachtet kündigte Lademann gegenüber der Volksstimme an, die Handwerkskammer werde künftig immer dann auf Antrag die Gesellenbriefe ausstellen, sollten die rechtlich selbständigen Kreishand- werkerschaften vor Ort etwas anderes beschlossen haben.
Große Freude herrschte im Wernigeröder Teutloff-Sozialwerk übrigens nicht nur bei Sandra Conrad. Mit ihr haben elf weitere Jungfacharbeiter den Gesellenbrief erhalten. Einer von ihnen hatte bereits 2008 seine Tischler-Prüfung bestanden.