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Wird 2012 zum Schicksalsjahr für Solarbranche?

26.01.2012, 04:27

Magdeburg (dpa) l Für die deutsche Solarbranche wird 2012 aus Expertensicht zum Schicksalsjahr. "Die Konsolidierungsprozesse werden weiter voranschreiten. Es werden weitere Firmen am Markt verschwinden", sagte der Volkswirt Matthias Brachert vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) gestern im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Gründe seien der weitere Preisverfall in Verbindung mit steigenden Kapazitäten, die die Konkurrenzlage verschärften. Dies werde den Konsolidierungsdruck weiter erhöhen. Solarfirmen fertigen Solarzellen und -module oder auch komplette Anlagen, mit deren Hilfe Strom aus der Kraft der Sonne erzeugt wird.

Land sieht für Q-Cells noch eine Zukunft

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht für das finanziell extrem angeschlagene Solarunternehmen Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen noch eine Zukunft. "Q-Cells ist ein ganz Großer, der sich auch auf dem internationalen Markt behaupten kann", sagte er gestern. Eine Energiewende ohne die Solarbranche sei aus seiner Sicht nicht möglich. "Und ich kann mir die Energiewende ohne "Solar Valley" im Allgemeinen und Q-Cells im Besonderen nicht vorstellen", sagte Haseloff. Das an der Frankfurter Börse notierte Unternehmen mit 2200 Mitarbeitern ist in extremer Finanznot. Es hat nach eigenen Angaben kein Eigenkapital mehr.

"Es kommt jetzt für die deutschen Firmen darauf an, ihre Produkte kostengünstig sowie in hoher Qualität anzubieten und innovativ zu bleiben", betonte der IWH-Experte. Allein der Ausbau von Kapazitäten reiche nicht aus, um auf Dauer bestehen zu können. "Es geht darum, qualitativ hochwertige Module kostengünstig herzustellen."

Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) erklärte: "Die Solarindustrie hat Zukunft in Sachsen-Anhalt." Hersteller benötigten aber neue Technologien und Geschäftsmodelle. Dazu zählten Systemlösungen, die Solarzellen für das Dach mit einer dezentralen Speichermöglichkeit verbinden.