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Insgesamt vier Landeskinder holen Auszeichnungen im Bundesfinale des Erfinderwettbewerbs Sachsen-Anhalter holt ersten Platz bei "Jugend forscht"

Von Elisa Sowieja 04.06.2013, 03:13

Bitterfeld/Magdeburg l Für einen Abiturienten war Michael Laue gestern ganz schön gefragt. Gleich drei Journalisten klingelten bei ihm in Muldestausee (Anhalt-Bitterfeld) durch. Grund: Der 17-Jährige ist frisch gebackener Bundessieger bei "Jugend forscht". Am Sonntag verlieh ihm die Jury in Leverkusen den ersten Preis in der Kategorie Chemie. Mit seiner Erfindung setzte er sich im Finale gegen 18 weitere durch.

"Es gab so viele gute Projekte", erzählt der Nachwuchswissenschaftler. "Deshalb hätte ich nicht gedacht, dass ich gewinne." Überzeugt hat Michael Leue mit der Herstellung von Kohlenstoffschichten, die elektrisch leitfähig sind. Das ist zwar bisher schon möglich, allerdings recht aufwändig. Der 17-Jährige verwendete einfache Mittel. Er wandelte Graphenoxid chemisch um, dabei experimentierte er unter anderem mit Blitzlicht. Auch wenn das Projekt abstrakt klingen mag, das Ergebnis ist gefragt, zum Beispiel für Solarzellen.

Idee kam beim Schmökern im Wissenschaftsmagazin

Die Idee für sein Projekt stammt aus einem Wissenschaftsmagazin. "Das Jahresabo habe ich vergangenes Jahr beim Landeswettbewerb von Jugend forscht gewonnen", erzählt er. Mit dem Tüfteln begann er dann im Sommer 2012. Zum Experimentieren fuhr der Gymnasiast immer wieder in das Schülerlabor im Technologie- und Gründerzentrum Wolfen.

Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro dotiert, finanziert von der chemischen Industrie. Was er mit dem Geld anstellt, weiß Michael Laue noch nicht. Dafür hat er aber schon eine Idee, was er ab Herbst studieren will: Passenderweise stehen im Moment die Zeichen auf Chemie.

Insgesamt waren beim Bundesfinale elf Sachsen-Anhalter mit sieben Projekten an den Start gegangen. Neben der Erfindung von Michael Laue wurden noch drei weitere ausgezeichnet. Hier sind sie im Überblick:

Den Sonderpreis für nachwachsende Rohstoffe des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat Christoph Griehl (15) aus Halle gewonnen. Er hat herausgefunden, wie man aus einer bestimmten ölproduzierenden Grünalge deren Öl einfacher und kostengünstiger als bisher gewinnen kann. Denn daraus lassen sich beispielsweise Biokraftstoffe herstellen.

Der Sonderpreis für Naturwissenschaften und Technik von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung wurde Lukas Gräfner (15) und Lukas Höhne (16) aus Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) verliehen. Sie haben aus einfachsten Mitteln eine Nebelkammer gebaut, mit der man radioaktive Teilchen sichtbar machen kann. Dazu verwendeten sie unter anderem Filz, eine Taschenlampe und den Boden einer Aluminium-Bratpfanne.

Auch ein Projekt aus Magdeburg hat eine Platzierung erhalten

Der 4. Preis auf dem Gebiet Mathematik/Informatik, gestiftet von der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, ging an Jonas Frede (19), Jan David Schneider (21) und Dominik Ermel (20). Die Studenten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben einen Weg gefunden, wie man zwei komplexe, dreidimensionale geometrische Figuren - den Ikosaeder und den Dodekaeder - einfacher als bisher mathematisch berechnen kann.