Finanzen So gewaltig hakt es bei der Abgabe von Grundsteuererklärungen in Sachsen-Anhalt
Bis zum 31. Oktober müssen Bürger und Betriebe ihre Grundsteuererklärung abgegeben haben. Doch angesichts des schleppenden Eingangs wird der Ruf nach einer Fristverlängerung lauter.

Magdeburg - Nur noch sechs Wochen haben Eigentümer Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Bis zum 31. Oktober müssen bundesweit rund 36 Millionen Grundstücke neu bewertet werden. Doch bei der Abwicklung hakt es auch hierzulande gewaltig.
Laut Finanzministerium gingen in Sachsen-Anhalt bislang erst 23,2 Prozent (gut 236 000) Erklärungen bei den Finanzämtern ein. Damit liege das Land leicht über dem Bundesschnitt (21,2 Prozent), sagte am Donnerstag eine Sprecherin auf Volksstimme-Anfrage.
Täglich würden zwischen 3500 und 6000 Erklärungen abgegeben – Tendenz steigend. Bescheide seien in Sachsen-Anhalt bisher noch nicht erteilt worden.
Unterdessen werden Rufe nach einer Fristverlängerung lauter. Steuergewerkschaft und Bundessteuerberaterkammer warnen vor Chaos, sollte an der bisherigen Frist festgehalten werden. Von einem „Kollabieren der Finanzämter“ ist die Rede.
Die Unternehmen seien durch die Corona- und Energiekrise ohnehin schon stark belastet, schrieb die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und die Länderfinanzminister. Deswegen sollte bürokratischer Aufwand vermieden werden.
Die Finanzminister der Länder trafen sich am Donnerstag in Berlin. Sie hätten keine Entscheidung über eine Fristverlängerung getroffen, sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Finanzministeriums. Die weitere Entwicklung werde abgewartet.