Studie: Blitzer-Warnung senkt Tempo der Autofahrer
Münster/Sangerhausen (dpa/sa) - Wird vor Blitzern gewarnt, treten Autofahrer nicht so stark aufs Gaspedal. Das hat zumindest eine Studie mit Daten aus Sangerhausen ergeben. Demnach fahren die Autofahrer in Tempo-50-Zonen zwischen 57 und 61 Stundenkilometer, wenn dort nicht geblitzt wird, wie ein Student der Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster in seiner Masterarbeit herausgefunden hat. Wird dagegen im Vorfeld auf Kontrollen hingewiesen, so sinkt die Geschwindigkeit bei 85 Prozent der Autofahrer auf 53 bis 55 Stundenkilometer. Für die Studie wurden 1,2 Millionen Messwerte aus Sangerhausen ausgewertet.
Es gab drei Vergleichswerte: Einmal wurden die Autofahrer vor dem Blitzer mit Angabe des genauen Standortes gewarnt, einmal vor Radarmessungen ohne exakten Ort. Beim dritten Mal wurde darüber informiert, dass wegen eines technischen Defekts über Wochen kein Blitzer eingesetzt werden kann. An diesen Tagen verdoppelte sich die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen nahezu. Acht von zehn Autofahrern waren demnach deutlich zu schnell, wenn sie sich sicher fühlten.
Zuerst hatte die ARD im Internet auf die Studie hingewiesen, die am Donnerstag veröffentlicht wird.