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Studie Sachsen-Anhalt hat viel zu wenige Erzieher

Eine Studie zeigt erneut die Probleme der frühkindlichen Betreuung in Sachsen-Anhalt auf.

25.08.2020, 07:55

Magdeburg (dpa) l Sachsen-Anhalts Kita- und Kindergartenkinder werden laut einer Studie von gut ausgebildeten, aber zu wenigen Erzieherinnen und Erziehern betreut. Das ist das Ergebnis des Bertelsmann Ländermonitorings Frühkindliche Bildungssysteme, das die Stiftung am Dienstag veröffentlichte. Demnach musste in Sachsen-Anhalt im vorigen Jahr rechnerisch jede Fachkraft in Krippen 5,7 Kinder betreuen. In Kindergartengruppen lag die Quote bei 11 Kindern pro Fachkraft.

Damit hat sich Sachsen-Anhalt seit dem vorigen Ländermonitoring zwar leicht verbessert: 2018 hatte noch jede Krippen-Fachkraft 5,8 Kinder betreuen müssen, im Kindergarten waren es 11,2 Kinder. Von einem kindergerechten Verhältnis von Kindern zu Erziehern ist das Land aber laut Bertelsmann Stiftung noch weit entfernt: Das liegt demnach bei einem Verhältnis von 3,0 Krippen-Kindern und 7,5 Kindergartenkindern jeweils pro Fachkraft.

Die Qualifikation der Erzieher ist in Sachsen-Anhalt dafür außergewöhnlich hoch: 86 Prozent des pädagogischen Personals sind als Erzieherin oder Erzieher ausgebildet. Dieser Wert lag nur in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 87 Prozent) und Brandenburg (88 Prozent) höher. Bundesweit trifft das laut Bertelsmann nur auf etwa zwei Drittel des Personals zu.

Nicht nur in der Qualifizierung der Betreuungskräfte, auch beim Anteil der betreuten Kleinkinder steht Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich sehr gut dar: Nach Angaben des Bundesamts für Statistik von voriger Woche liegen die drei Landkreise mit der höchsten Betreuungsquote für unter Dreijährige in Deutschland alle in dem Bundesland: In den Kreisen Börde, Wittenberg und Salzlandkreis wurden demnach 2019 je gut 62 Prozent der Kleinkinder betreut.

Auch die weiteren Kreise schnitten bei dem Vergleich sehr gut ab: 6 der 10 Kreise mit den besten Quoten lagen in Sachsen-Anhalt, in 13 der 14 Landkreise und kreisfreien Städte des Landes lag die Quote bei über 50 Prozent. Nur die Stadt Halle lag mit 48,9 Prozent knapp darunter und im Ranking der 401 Kreise Deutschlands auf Rang 69.