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Studienorientierung Studium auf Probe in Sachsen-Anhalt

Nach der Hochsschule Anhalt führt auch die Hochschule Harz ein Orientierungsstudium ein. In Magdeburg gibt es die Herbst-Uni.

Von Janette Beck 24.08.2018, 01:01

Magdeburg l Studieren? Und wenn ja, was und wo? Vor diesen Fragen stehen aktuell viele Abiturienten. Bei über 18.000 Studiengängen insgesamt in Deutschland und 110 Universitäten sowie 220 Hochschulen – zwei Unis, fünf Fachhochschulen und je eine Kunst-, Musik- und Kirchliche Hochschule davon in Sachsen-Anhalt – fällt die Auswahl schwer.

Die Hochschule Harz hat für Unentschlossene ein Angebot: Zu Beginn des kommenden Wintersemesters im Oktober bietet sie ein Orientierungsstudium an. Und zwar in den Fachbereichen Automatisierung und Informatik, Verwaltungswissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften.

Louisa Klemmer, Professorin und Mit-Initiatorin, erklärt zur Intension des Pilotprojektes: „Viele Abiturienten sind noch in der Selbstfindungsphase. Ein klarer Plan ist nicht immer vorhanden. Wir wollen all jene erreichen, die noch nicht genau wissen, ob ein Studium überhaupt was für sie ist oder in welche Fachrichtung es gehen soll.“

Das Orientierungsstudium, mit dem mehrere Bundesländer vor allen in den MINT-Fächern (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bereits positive Erfahrungen gemacht haben, so auch die Hochule Anhalt in Bernburg, ist zulassungsfrei. Und auch im Harz gilt: Haben die Studierenden nach ein oder zwei Semestern Feuer gefangen, können sie direkt an der Hochschule weiterstudieren. Module, Kreditpunkte und Prüfungsergebnisse werden angerechnet.

„Das Orientierungsstudium biete in seiner speziellen Form den nötigen Freiraum, das Studieren unter realen Bedingungen auszuprobieren. Und es unterstützt die Studierenden dabei, die für sie richtige Wahl zu treffen“, so Klemmer. Es lohne sich, Zeit und Energie in die Studienorientierung zu investieren. „Schließlich haben am Ende beide Seiten was davon.“

Die Prorektorin für Studium, Lehre und Internationalisierung freut sich auf das „coole Projekt“, das offensichtlich auch den Nerv der hiesigen Abiturienten trifft: „Das neue Angebot kommt gut an, wir haben bereits viele Bewerbungen vorzuliegen. Aber eine genaue Zahl kann ich erst nach Ende der Bewerbungsfrist am 31. August nennen.“ Nach derzeitigem Stand gehe man davon aus, dass es weitaus mehr Bewerbungen als Plätze gibt. Die Zahl der Teilnehmenden für das Sommersemester ist zunächst auf 30 begrenzt.

Laut Studienberatern gibt es an der Hochschule Magdeburg/Stendal und auch an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg aktuell keine Pläne, ein ähnliches Orientierungsstudium einzuführen. Dennoch bieten sie, wie auch andere Studieneinrichtungen den Schülern viele verschiedene Orientierungsangebote – vom Tag der offenen Tür, „Rent a Prof“ bis hin zum „Schnupperstudium“ oder elektronischen Tests und „Studiengangs-such-und-finde-Maschinen“.

An der Universität hat sich die „Herbst-Uni“ zu den MINT-Fächern bewährt – Abiturienten und Gymnasiasten können an fünf Tagen Uni-Atmosphäre und Hörsaal-Luft schnuppern. Die Hochschule will mit ihrem dreitägigen „Herbstkurs“ besonders Mädchen ansprechen, die sich für Maschinenbau, Elektrotechnik oder Wasserwirtschaft interessieren.