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FCM-Fan Hannes Tod beschäftigt Härtel auch als Vater

Nach dem Tod des FCM-Fans Hannes melden sich Sportler der Region und Magdeburgs Oberbürgermeister zu Wort.

Von Uwe Tiedemann 14.10.2016, 01:01

Magdeburg l In Sportler- und Politikerkreisen ist nach dem tragischen Tod des FCM-Fans Hannes S. die Anteilnahme groß. Gleichzeitig sind Forderungen unüberhörbar, in Zukunft noch konsequenter gegen Gewalttäter vorzugehen.

„Die Gefühlslage ist schon sehr angespannt. So etwas geht nicht spurlos an einem vorüber. Die sozialen Netzwerke tun ihr Übriges. Dass jemand stirbt, nur weil er im falschen Moment das falsche Trikot anhatte, darf nie wieder passieren“, betonte FCM-Cheftrainer Jens Härtel am Donnerstag. Und er fügte nachdenklich hinzu: „So etwas beschäftigt mich auch als Vater, denn meine Kinder sind nicht viel jünger.“

Auch innerhalb der Mannschaft des Fußball-Drittligisten sind die Geschehnisse der letzten Tage ein Thema. „Wir Spieler haben uns am Mittwochabend zu einer spontanen Gedenkveranstaltung getroffen, Rosen und Kerzen aufgestellt. In solchen Momenten merkt man, wie unwichtig plötzlich der Fußball werden kann“, sagte Innenverteidiger Felix Schiller, der im Namen des gesamten Teams sein aufrichtiges Beileid aussprach.

Klare Worte fand Ingolf Nitschke, Präsident des FSV Barleben, für den Hannes S. seit seiner Jugend gespielt hatte: „Wir sind bestürzt und betroffen. Unser Mitgefühl gilt der Familie, den Angehörigen und Freunden. Gleichzeitig fordern wir als FSV Barleben, dass Vereine noch mehr Position gegen Gewalt beziehen. Komplett verhindern kann man sie vermutlich nicht, aber es sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, Gewalttäter vom Fußball auszugrenzen.“ Nitschke dachte auch an die vielen Ehrenamtlichen im Fußball: „Sie sind mit großer Freude und Spaß dabei, werden durch Eskalation aber immer wieder zurückgeworfen.“

Auch der SC Magdeburg meldete sich via Facebook zu Wort: „In solchen Momenten rückt der Sport in den Hintergrund. Im Namen des SCM möchten wir unser tiefstes Mitgefühl gegenüber den Angehörigen des verstorbenen FCM-Fans Hannes bekunden. Wir wünschen der Familie viel Kraft und Stärke für die Zukunft.“

Die Stadt Magdeburg zeigte sich ebenso bestürzt über den Tod des 25 Jahre alten Fußballfans. Oberbürgermeister Lutz Trümper (parteilos) rief Anhänger der rivalisierenden Vereine 1. FC Magdeburg und Hallescher FC auf, sich gegen brutales und aggressives Handeln zusammenzuschließen. „Der Tod des Fans ist tragisch und sinnlos“, sagte Trümper am Donnerstag.