370 Sachsen-Anhalter warten auf Organspende

Magdeburg (dpa) l Wichtige Teile des Körpers arbeiten wegen Krankheit, Unfall oder Veranlagung nicht mehr richtig und sie brauchen dringend ein neues Organ: 373 Sachsen-Anhalter stehen derzeit auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Rund 300 und damit die meisten brauchen eine neue Niere, wie die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf Zahlen der Stiftung Eurotransplant mitteilte. Gut 40 Sachsen-Anhalter sind zeitnah auf eine neue Leber angewiesen, 30 auf ein neues Herz und vier auf eine neue Lunge.

Bei einigen Patienten, etwa bei jenen mit starken Nierenschäden, kommt auch eine Lebendspende von nahen Angehörigen in Betracht. Im Falle anderer Organe wie dem Herz sind Betroffene hingegen auf eine klassische Organspende angewiesen. Insgesamt warten weniger Menschen im Land auf eine Organspende als vor einem halben Jahr. Seither wurde die Warteliste laut Krankenkasse um 30 Patienten kürzer.

Das sei allerdings nicht immer eine gute Nachricht, erklärte der Leiter der TK-Landesvertretung, Jens Hennicke. "Zahlreiche Betroffene versterben, ehe ein passendes Spenderorgan für sie gefunden werden konnte." Bundesweit stehen laut Mitteilung mehr als 10.000 Patienten auf der Warteliste. 2017 gab es in Deutschland mit knapp 800 so wenig Organspender wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Es sei zu empfehlen, die eigene Entscheidung für oder gegen eine Organspende in einem entsprechenden Ausweis zu dokumentieren oder sich mit seinen Angehörigen zu besprechen, riet Hennicke. "Es ist bedauerlich, dass häufig die nicht bekannte Einstellung des Verstorbenen für die Angehörigen Grund zur Verweigerung einer Organspende ist."

Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) meldete Deutschland vergangenes Jahr fast 2600 Nieren, Lebern, Lungen oder Herzen an die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant. Dort wird der Austausch von Spenderorganen zwischen mehreren europäischen Ländern koordiniert und vermittelt.