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Trockenheit Dauerhafte Waldbrandgefahr droht

Im Sommer tobten in Sachsen-Anhalt besonders viele Waldbrände. Laut Experten sind die Böden noch immer zu trocken - mit möglichen Folgen.

08.11.2018, 13:20

Annaburg (dpa) l Die Waldbrände sind in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt sehr heftig und großflächig gewesen. Besonders der Norden und Osten des Landes waren betroffen, sagte der Leiter des Betreuungsforstamts Annaburg, Frank Ackermann. Im kommenden Jahr könne es erneut zu starken Waldbränden kommen – unter einer Voraussetzung.

"Die Böden sind nach wie vor ausgetrocknet", erklärte Ackermann. Wenn der bevorstehende Winter erneut trocken werde, sei die Gefahr hoch, dass 2019 wieder größere Waldbrände ausbrächen. "Bereits im vergangenen Winter gab es kaum Niederschläge", sagte Ackermann. Die Trockenheit im Frühjahr und Sommer verstärkte die ohnehin angespannte Situation. Die Folge waren großflächige und gravierende Waldbrände.

Nach Angaben des Landeszentrums Wald wurden allein bis Mitte September diesen Jahres 162 Brände in Sachsen-Anhalt registriert. Rund 122 Hektar Wald waren davon betroffen. Im Vorjahr brannten nur fünf Hektar Wald. In der Statistik sind noch keine Gebiete der Bundesforste enthalten. Mit einer endgültigen Bilanz zu den Waldbränden in Sachsen-Anhalt ist erst im Dezember zu rechnen.

Der Norden und Osten des Landes wurden besonders in Mitleidenschaft gezogen. In der Annaburger Heide etwa fielen rund ein Drittel weniger Niederschläge als im Normalfall, sagte der Forstexperte. Dadurch waren die Böden teilweise bis zu einem Meter tief komplett ausgetrocknet. Schon kleinste Funken konnten sich zu riesigen Bränden ausweiten. In der Annaburger Heide konnte beispielsweise im August ein Großbrand nur durch eine von einem Panzer gezogene Schutzschneise eingedämmt werden.

Die besonders betroffenen Wälder müssten in den kommenden Jahren neu aufgeforstet werden, erklärte Ackermann. Ohne diese Hilfen würde es 50 bis 100 Jahre dauern, bis sich ein Wald regeneriere, so der Forstexperte.

Um künftig Großbrände zu vermeiden, arbeiteten die Verantwortlichen an verschiedenen Maßnahmen. Laut Ackermann könnten etwa detaillierte Landkarten den Feuerwehrleuten helfen, schneller zu den Brandherden zu gelangen. Außerdem müsste überprüft werden, ob in den Wäldern ein Zugang zu ausreichend Löschwasser vorhanden sei.