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Umfrage Große Mehrheit lebt gern in Sachsen-Anhalt

85 Prozent sagen: Wir mögen unser Bundesland

Von Michael Bock 03.09.2020, 21:00

Magdeburg l Die Verbundenheit der  Sachsen-Anhalter mit ihrem Land wächst. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer gestern veröffentlichten repräsentativen Umfrage der CDU-Landtagsfraktion. 85 Prozent der Sachsen-Anhalter leben „sehr gern“ oder „gern“ im Land. Somit nimmt die Zufriedenheit weiter zu. Im Vergleich zu 2010 ist das ein Zuwachs von zehn Prozentpunkten. Das geht aus einer Umfrage des GMS-Instituts im Auftrag der CDU-Fraktion hervor. Dieser Trend stimmt überein mit dem 2018 vorgestellten Sachsen-Anhalt-Monitor. Seinerzeit hatten 81 Prozent der Befragten angegeben, sie fühlten sich „sehr stark“ beziehungsweise „ziemlich stark“ mit dem Land verbunden.

Für ihr Agieren in der Corona-Krise bekommt die schwarz-rot-grüne Regierung ein durchschnittliches Zeugnis. Das Kabinett von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bekommt im Schnitt 5,7 Punkte. Die Bewertungsskala reichte von eins für „sehr schlecht“ bis zehn für „sehr gut“.

Gespalten waren die Befragten bei der Frage nach dem richtigen Maß bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Fast jeder Dritte (30 Prozent) gab an, das Land habe zu strenge Corona-Beschränkungen erlassen. Etwa jedem Vierten (23 Prozent) war es zu wenig. Mehr als 40 Prozent der Befragten hielten das Maß für „gerade richtig“.

Im bundesweiten Vergleich ist die Infiziertenzahl in Sachsen-Anhalt vergleichsweise gering. Von 2. auf den 3. September sind nur drei Fälle neu hinzugekommen. Erst am Dienstag hatte die Landesregierung weitere Lockerungen angekündigt.

Nur jeder dritte Befragte gab an, dass der Staat die Wirtschaft in der Corona-Krise ausreichend unterstützt. Sieben von zehn Befragten lehnten es ab, mit Steuererhöhungen oder steigenden Sozialbeiträgen auf die Pandemie zu reagieren. Sehr kritisch bewerteten 60 Prozent den Zustand der digitalen Infrastruktur, die in der Corona-Pandemie wegen Fernunterricht und Homeoffice besonders benötigt wurde. Vor allem 18- bis 24-Jährige und Dorfbewohner vergaben schlechte Noten.

Wie wird der Rundfunkbeitrag bewertet? Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) hält den Beitrag für zu hoch oder fordert sogar dessen Abschaffung.

Thema Zuwanderung: Jeder zweite Befragte (48 Prozent) befürwortete eine Obergrenze für Asylberechtigte. Überdurchschnittlich hoch war diese Forderung in Dörfern (60 Prozent).

Indes spitzt sich der Streit um eine knapp 400 000 Euro teure Auftragsvergabe des Umweltministeriums am Landtag vorbei zu. CDU-Fraktionschef Siegfried Borgwardt forderte die Grünen gestern auf, personelle Konsequenzen zu ziehen. Es seien vorsätzlich Haushaltsbestimmungen gebrochen worden. „Das ist kein Kavaliersdelikt“, sagte er. Wirtschaftsminister Jörg Felgner (SPD) habe „wegen einer ähnlichen Geschichte“ gehen müssen. Die Kritik der Union zielt auf Staatssekretär Klaus Rehda und Ministerin Claudia Dalbert (beide Grüne). Die CDU-Fraktion ist auf Krawall gebürstet. Ein Abgeordneter: „Da ist viel Druck auf dem Kessel.“