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Wellness Fluchen gegen den Stress

Warum Schimpfwörter vor Schmerzen schützen können. Kurzurlaub im Reich der Flietzepiepen.

Von Sebastian Rose 27.01.2020, 15:54

Magdeburg l Ob im Büro, der Fabrikhalle oder zu Haus: Fluchen entspannt und kann sogar schmerzlindert wirken. Laut einer Studie des Wissenschaftlers Richard Stephens von der Keele-Universität in England helfen Beleidigungen und Schimpfwörter beim Verarbeiten von körperlichen Wehwehchen.

Beim Fluchen sollen nicht nur Adrenalin und das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet werden, sondern auch Glückshormone. Diese sogenannten Endorphine dämpften das Schmerzempfinden der Probanden. Und auch ohne körperlichen Schmerz wird das Wettern gegen Widrigkeiten zum Kurzurlaub. Quasi Entspannung durch Beleidigungen.

Schon seit vielen Tausend Jahren fluchen und schimpfen die Menschen vor sich hin. Selbst die alten Ägypter verewigten ihre Hasstiraden in Hieroglyphen. Die Wissenschaft ist sich mittlerweile sicher, dass das limbische System, der Teil des Gehirns, in dem auch unsere Emotionen gespeichert sind, stark an diesem Prozess beteiligt ist.

Auch wer neue Sprachen erlernen will, lernt diese gut über kurze Schimpfwörter und längere Beleidigungsphrasen. Für zugezogene Studenten zum Beispiel eignen sich folglich sowohl Begriffe wie Flitzepiepe, Trollball und Toffel, als auch die freundliche Aufforderung zur schnelleren Fortbewegung: "Jib Jas, in Jommern jibts jrüne Jurken", um die Mundart dieser Region zu erlernen.