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Wetterextrem 35 Grad! Sachsen-Anhalt ächzt unter der Hitze

Waldbrandgefahr, Straßenkontrollen, fehlendes Leergut. Die Hitze hat Sachsen-Anhalt fest im Griff. Am Donnerstag werden 35 Grad erwartet.

Von Michael Bock 26.07.2018, 01:01

Magdeburg l Die Hitzewelle rollt unaufhörlich über Sachsen-Anhalt. Eine kleine Übersicht.

l Es besteht große Waldbrandgefahr. Laut Landeszentrum Wald gilt die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 in den Landkreisen Stendal, Anhalt-Bitterfeld (südlich und nördlich der Elbe), Börde (südlich und nördlich der A 2), Jerichower Land, Mansfeld-Südharz, Wittenberg und in der Stadt Dessau-Roßlau.

l Der Verband der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen kritisiert, dass es bundesweit an Ausrüstung zur Bekämpfung von Waldbränden mangele. Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verfügen Bund und Länder über kein einziges Löschflugzeug. Das bestätigt Sachsen-Anhalts Innenministerium. Aber: Der Polizeihubschrauber kann für Löscheinsätze umgerüstet werden. Und: In Seehausen (Altmark) ist ein privater Dienstleister ansässig, der im Katastrophenfall Löschpanzer (Fassungsvermögen: 11.000 Liter) vermietet. Der Chef des Landesfeuerwehrverbandes, Kai-Uwe Lohse, sagt: „Wir sind gut gerüstet.“

l Die Stadt Halberstadt hat ihr für Sonnabend geplantes Parkfest wegen zu hoher Waldbrandgefahr abgesagt. Der Magdeburger Wochenmarkt schließt wegen der Hitze früher – um 14 Uhr statt um 17 Uhr.

l Das Straßennetz in Sachsen-Anhalt wird wegen möglicher Hitzeschäden stärker kontrolliert. Die Straßenmeistereien richten Bereitschaftsdienste ein. Das sagt der Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer.

l In Süddeutschland gibt es auf den Autobahnen 81 und 7 Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 80 Stundenkilometer. Grund sind mögliche Aufwölbungen auf älteren Betonfahrbahnen. Diese können bei hohen Temperaturen auftreten.

In Sachsen-Anhalt sind die Fahrbahndecken neueren Datums, sie sind stärker und stabiler. Langkammer: „Für ein Tempolimit besteht in Sachsen-Anhalt keine Notwendigkeit.“

l Gaensefurther Schlossbrunnen geht das Leergut aus. „Das ist ein Nadelöhr“, bestätigt Marketingleiter Christoph Bisewski. Derzeit liege der Absatz bei Gaensefurther um mehr als 50 Prozent über dem eines üblichen Juli – 1,1 Millionen Flaschen statt 700.000. Auch in vielen Brauereien fehlen Bierflaschen und -kästen.

l Wasser für Blumen statt für Randalierer: Mit zwei Wasserwerfern der Polizei (jeweils 10 000 Liter) sind im Hamburger Stadtpark die Pflanzen gegossen worden. Das Wasser in den Tanks muss regelmäßig ausgetauscht werden – und das war jetzt wieder fällig.

l Vertreter von Bund und Ländern treffen sich nächsten Dienstag in Berlin, um über die schwerwiegenden Folgen der Dürre in vielen Regionen für die Bauern zu beraten. Die IHK Magdeburg fordert unkomplizierte Soforthilfen des Landes.