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Stadtrat soll über die Aufhebung der Parkgebührenordnung abstimmen Zu hohe Kosten: Schönebeck wird parkscheinfreie Zone

Von Olaf Koch 18.06.2011, 06:33

Schönebeck. Autofahrer in der Stadt Schönebeck können aufatmen. Die Stadtverwaltung plant, zukünftig keine Parkscheinautomaten mehr aufzustellen und zu betreiben. Damit wird die Stadt an der Elbe zur parkscheinfreien Zone.

Den Stadträten liegt eine entsprechende Beschlussvorlage vor, die unter anderem von den Mitgliedern im Finanzausschuss bereits ohne Diskussionen durchgewinkt wurde. Die Entscheidung der Ausschussmitglieder hat ernste Gründe. Als Begründung für die Aufhebung der Parkgebührenordnung werden drei Parkscheinautomaten in der Böttcherstraße in den Mittelpunkt gerückt. In den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres haben unbekannte Täter alle Automaten aufgebrochen. "Aus zwei Automaten wurden die Geldkassetten samt der Einnahmen von 780 Euro entwendet", teilte das Rathaus mit.

Wenngleich die Polizei vor Ort sofort mit der Ermittlung begonnen hatte, die Täter waren mit dem "Weihnachtsgeld" über alle Berge. "Die Spurensuche erbrachte bisher kein Ergebnis", hieß es aus der Stadtverwaltung. Um dennoch wieder Ordnung im parkenden Verkehrsraum herzustellen, müssten die drei beschädigten Parkscheinautomaten repariert werden. Doch davor scheut die Stadt zurück – nicht zuletzt mit Blick in die leere Stadtkasse.

Wie die Verwaltung ermittelte, würde die Reparatur eines Parkautomaten mindes-tes 3000 Euro betragen. "Auf Grund dieses hohen Kostenaufwandes und der Erkenntnis, dass ein weiterer Betrieb der Parkscheinautomaten eher als uneffektiv angesehen werden muss, veranlasst die Stadt Schönebeck, den Betrieb der Parkscheinautomaten einzustellen", schlug das Amt dem Stadtrat vor.

So viele Falschparker scheint es in der Elbestadt also doch nicht zu geben, dass die Investitionskosten von 9000 Euro für die drei Automaten in null Komma nichts wieder eingefahren wären. Stattdessen setzt die Verwaltung auf Kontrolle: "In diesen und anderen Bereichen sind Autofahrer nun noch mehr aufgefordert, ihre Parkzeit mit einer Parkuhr zu dokumentieren", so Pressesprecher Hans-Peter Wannewitz.

Während andere Großstädte noch über die "Brötchentaste" debattieren, ist Schönebeck schon einen Schritt weiter.