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Der 1. FC Magdeburg hat ein Qualitätsproblem

Nach drei Niederlagen in Serie ist der 1. FC Magdeburg mitten im Abstiegskampf angekommen. Gegen Darmstadt zeigte sich erneut ein Qualitätsproblem.

Von Malte Zander, dpa 02.11.2018, 23:01

Magdeburg (dpa) - Um den 1. FC Magdeburg muss man sich langsam Sorgen machen. Beim 1:3 gegen den SV Darmstadt 98 war nicht viel zu sehen, was den Anhängern der Magdeburger Zuversicht auf den Klassenverbleib in der 2. Fußball-Bundesliga machen könnte. Zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive und gleichzeitig große Naivität in der Defensive führten zur dritten Niederlage in Serie.

In Magdeburg sei es nicht anders als anderswo "in der Republik, man wird nach Punkten abgerechnet", sagte Trainer Jens Härtel nach der Partie. Druck gibt es natürlich auch beim Aufsteiger, aber trotz der Niederlagenserie ist es recht ruhig im Verein. Der FCM tut auch gut daran, nicht an einem Trainer zu rütteln, der den Verein mit zwei Aufstiegen erst in die 2. Bundesliga geführt hat.

Zwar rumort es in den sozialen Netzwerken durchaus bereits. Es wird sachliche und weniger sachliche Kritik an Team und Trainer geübt, im Stadion stehen die Anhänger hingegen wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft. "Jetzt haben wir mal eine Phase, in der die Ergebnisse nicht so stimmen, das wird schnell kritisch gesehen", erklärte Maik Franz, der Leiter der Lizenzspielerabteilung beim FCM.

Mit Blick auf die vergangenen Spiele muss man wohl konstatieren, dass es beim Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt an Qualität mangelt. Zu selten schaffen die Blau-Weißen eine Balance zwischen solider Abwehr und eigener Torgefahr. Zu oft geht das eine auf Kosten des anderen, wie etwa gegen den HSV, als sich der FCM gar keine Torchance erarbeiten könnte. Auch gegen Darmstadt war Offensivdruck Mangelware - der Treffer von Marius Bülter eine Einzelaktion.

Bülter ist auch einer der wenigen Neuzugänge, die an den ersten zwölf Spieltagen positiv aufgefallen sind. Neben dem Neuzugang aus der Regionalliga kann man noch bei Abwehrmann Tobias Müller und bei Romain Brégerie konstatieren, dass sie eingeschlagen haben. Bei den anderen Verpflichtungen hatten die Magdeburger Verantwortlichen nicht das beste Händchen.

Joel Abu Hanna und Manfred Osei Kwadwo wurden immer wieder von Verletzungen zurück geworfen, Mergim Berisha konnte Trainer Härtel noch gar nicht überzeugen. Größtes Missverständnis dürfte Torwart Jasmin Fejzic sein, der mit viel Zweitliga-Erfahrung ausgestattet nach vier Spieltagen zur Nummer zwei degradiert wurde. Unglücklich agierend hatte er den Magdeburgern bis dahin aber schon mehrere Punkte gekostet.

Rico Preißinger konnte vor seinem Mittelfußbruch einige Akzente setzen und auch Aleksander Ignjovski zeigte in Ansätzen, warum die Magdeburger für seine Verpflichtung verhältnismäßig viel Geld in die Hand genommen haben. Insgesamt reicht die Qualität im Kader augenblicklich aber nicht aus, um in der zweiten Liga wettbewerbsfähig zu sein. Das Magdeburger System, das auf entwicklungsfähige Spieler setzt, scheint in dieser Saison nicht schnell genug zu greifen - zumindest in den meisten Fällen. Der FCM wird im Winter wohl nachbessern müssen, um die Klasse zu halten.

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