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ICE-Unfall mit Toten: Staatsanwaltschaft ermittelt wieder

23.03.2018, 11:01

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Gut ein Jahr nach einem tödlichen ICE-Unfall bei Bülzig (Kreis Wittenberg) hat die Staatsanwaltschaft Dessau die Ermittlungen wieder aufgenommen. Sie waren erst im Januar eingestellt worden, weil keine Pflichtverletzung anderer Personen festgestellt werden konnte.

Im Dezember 2016 waren zwei Bahntechniker bei Bülzig von einem Schnellzug erfasst und getötet worden. Die 56 und 61 Jahre alten Männer waren mit Reparaturarbeiten am Gleis beschäftigt.

Nach neuen Hinweisen seien nun die Untersuchungen wieder aufgenommen worden, sagte ein Behördensprecher am Freitag. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet. Die Hinweise seien von einem Hinterbliebenen-Anwalt gekommen. Es solle nun ausführliche persönliche Zeugenbefragungen geben.

Bisher seien Befragungen durch die Bundespolizei mittels Fragebögen erfolgt. Dies sei zwar ein legitimes Mittel bei Ermittlungen. "Es zeigt aber ein bisschen wenig Fingerspitzengefühl, wenn es um zwei Tote geht", sagte der Sprecher. Eine Rolle bei den neuerlichen Ermittlungen soll nochmals das Thema Eigensicherung der beiden Techniker spielen.

Ursprünglich war die Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis gekommen, die beiden Opfer hätten den tragischen Unfall fahrlässig selbst verschuldet.

Artikel bei MZ-web.de