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K.o. bei Titelverteidigung: Bösel setzt auf Kurzarbeit

Dominic Bösel darf endlich wieder in den Ring. Fast ein Jahr nach der Eroberung des WM-Gürtels steht die erste Titelverteidigung an. Einen langen Kampfabend plant Bösel nicht ein.

06.10.2020, 12:20

Magdeburg (dpa) - Der längsten Vorbereitung seiner Karriere will Weltmeister Dominic Bösel Kurzarbeit folgen lassen. Der 30-Jährige plant bei seiner ersten Titelverteidigung einen K.o. gegen Robin Krasniqi fest ein. "Ich habe seine letzten Kämpfe angeschaut, weiß wie ich drauf bin und sehe viele Sachen, wo ich reinschlagen kann. Ich bin sehr optimistisch, dass es vorzeitig vorbei ist", sagte Bösel am Donnerstag in Magdeburg.

Mit sieben Monaten Verspätung geht es am Samstag in der Getec-Arena endlich zur Sache. Für Bösel wird es erstmals die ganz große Bühne: Nach sechs Jahren zeigt die ARD wieder einen großen Boxkampf. Weil sein eigentlicher Gegner Zac Dunn seine australische Heimat coronabedingt nicht verlassen kann, verteidigt Bösel seinen IBO-Titel sowie die Interims-WM der WBA nun gegen Routinier Krasniqi.

Zudem kann sich Bösel Hoffnung machen, das Wort interim bald aus seinem WBA-Titel streichen zu können. "Aufgrund des Coronavirus ist da in den vergangenen Monaten nicht viel passiert. Aber man hört in der Szene, dass einige Gewichtsklassenwechsel anstehen und ich bin von daher guter Hoffnung", sagte Bösels Promoter Ulf Steinforth. Aktuell hält der Kanadier Jean Pascal den WM-Titel des Verbandes.

Für Bösel ist das jedoch Zukunftsmusik. Zunächst will er die 2000 zugelassenen Fans in Magdeburg begeistern. Mit zehn Monaten wird er die längste Vorbereitung seiner Laufbahn hinter sich haben, nachdem sein letzter Kampf im März abgesagt werden musste. "Zuerst habe ich normal weitertrainiert. Aber dann wurde klar, dass das nicht sinnvoll ist, weil niemand wusste, wie und wann ich wieder boxen kann", berichtet Bösel. "Aber mir ist nicht langweilig geworden." Der Freyburger gönnte sich einen Urlaub in Kroatien, schindete sich dann im Trainingslager in Teterow.

Wie fit er ist, will er nun gegen Krasniqi zeigen. Für den 33-Jährigen, der aus dem Supermittelgewicht zurückkehrt, ist es bereits der dritte Kampf um eine WM. Krasniqi verlor aber sowohl 2013 gegen Nathan Cleverly als auch 2015 gegen Jürgen Brähmer. "Mir ist klar, dass dies einer meiner größten Kämpfe wird", sagte Krasniqi. "Man kann einen Kampf aber nie planen, deshalb rede ich auch nicht von einem K.o. Aber jeder kann große Träume haben."

Bösels Trainer Dirk Dzemski warnt seinen Schützling vor Krasniqi. "Eigentlich sollte das machbar sein, aber er ist manchmal wie ein Überraschungs-Ei", sagte Dzemski. "Er kann nach fünf Runden klar zurückliegen und dann kann er mit einer Aktion wieder da sein. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben."

Kampfbilanz Dominic Bösel

Kampfbilanz Robin Krasniqi