Ökonom: Im Osten nicht auf Teufel komm raus Jobs erhalten
Berlin (dpa) - Mit milliardenschweren Fördermitteln haben Regierungen im Osten Deutschlands nach einer Studie über die Jahre auch Schaden angerichtet. "Die Subventionspolitik hatte negative Konsequenzen", erklärte der Präsident des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, Reint Gropp, am Montag in Berlin. Sie habe Unternehmen verleitetet, nicht benötigte Arbeitsplätze zu erhalten. Deshalb seien Firmen im Osten noch immer weniger produktiv als im Westen.
"Wir sollten aufhören, dort auf Teufel komm raus Arbeitsplätze zu erhalten", empfahl Gropp mit Blick auf das Land. Fördergeld solle künftig vor allem in Städte und in besonders produktive Unternehmen fließen, befand das Institut. "Dieses Bestehen auf gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland hat in die Irre geführt", sagte Gropp.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will hingegen an seiner Strategie festhalten, sowohl die Metropolen als auch die Regionen zu entwickeln. "Die Sächsische Staatsregierung setzt große Anstrengungen in die Stärkung des ländlichen Raums. Wir haben höhere Förderquoten für Unternehmensansiedlungen außerhalb der Metropolen und haben die Entscheidung getroffen alle Orte an das schnelle Internet anzuschließen", sagte er am Montag.