1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Oury Jalloh: Initiative will eigene Untersuchungskommission

Oury Jalloh: Initiative will eigene Untersuchungskommission

21.08.2017, 12:06

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh kritisiert weiter heftig die Ermittlungen der Behörden zum Feuertod des Asylbewerbers in einer Dessauer Polizeizelle und will eine selbst organisierte internationale Untersuchungskommission aufbauen. Das Gremium solle in den kommenden Wochen gebildet und zeitnah der Öffentlichkeit vorgestellt werden, teilte die Initiative am Montag mit. Sie arbeitet seit Jahren mit dem Wahlspruch "Oury Jalloh - Das war Mord".

Auch bei zwei Landgerichtsprozessen fanden sich für diese Variante allerdings keine ausreichenden Hinweise. Die Gerichte hatten es als wahrscheinlich angenommen, dass der aus Sierra Leone stammende Jalloh den Brand am 7. Januar 2005 selbst legte, obwohl er an Händen und Füßen gefesselt war.

In der vergangenen Woche war bekannt worden, dass die Ermittlungen zum Tod Jallohs künftig von der Staatsanwaltschaft Halle geführt werden und nicht mehr in Dessau-Roßlau. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte betont, damit sei keine Kritik verbunden.

Es gibt auch nach zwei Prozessen und dem Schuldspruch gegen einen Polizisten wegen fahrlässiger Tötung noch Ermittlungen, weil die Staatsanwaltschaft Ungereimtheiten ausmachte. Sie gab einen neuerlichen Brandversuch in Auftrag, der nun ausgewertet wird. Der Beamte war Ende 2012 zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er nicht ausreichend dafür sorgte, dass Jalloh in der Polizeizelle überwacht wird.

Pressemitteilung Initiative in Gedenken an Oury Jalloh