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"Reichsbürger"-Prozess: Gericht muss neuen Saal suchen

13.03.2018, 10:06

Halle (dpa/sa) - Kein Platz mehr frei: Weil der Andrang von Zuschauern im "Reichsbürger"-Prozess am Dienstag überraschend größer als die Anzahl der Stühle im Saal war, ist die Verhandlung am Morgen unterbrochen worden. Angeklagt ist der frühere Mister Germany, Adrian Ursache, aus Reuden (Burgenlandkreis) unter anderem wegen versuchten Mordes an einem SEK-Beamten. Der Vorsitzende Richter Jan Stengel kündigte an, das Gericht werde nach einem größeren Raum suchen. Der im Landgericht Halle größte Verhandlungssaal war zunächst nicht frei. Der Prozess wird von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet.

Unklar ist, wo und ob im Verlauf des Tages der Prozess fortgesetzt werden kann. Der psychiatrische Gutachter sollte eigentlich seine knapp 60-seitige Expertise vortragen. Im Kern geht es darum, ob der 43 Jahre alte Angeklagte schuldfähig ist - und damit laut Gesetz verurteilt werden kann. Er steht seit Oktober 2017 vor Gericht. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gehört er der "Reichsbürger"-Bewegung an.

Der Angeklagte bestreitet sämtliche Vorwürfe der Anklage. Er sitzt in Untersuchungshaft. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei war zum Schutz des Gerichtsvollziehers im August 2016 auf dem Grundstück des Angeklagten im Einsatz. Es kam zu einer Schießerei. Der Angeklagte wurde dabei schwer verletzt. Er soll gezielt auf einen Polizisten geschossen haben.