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Wieder Hoffnung auf Grottenolm-Nachwuchs in Tropfsteinhöhle

06.06.2020, 10:44

Rübeland (dpa/sa) - In einer Tropfsteinhöhle im Harz keimt wieder die Hoffnung auf Nachwuchs bei besonderen Lurchen. Mittels Ultraschall der Rübeländer Grottenolme am 3. Juni habe ein Forscherteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin unter Leitung der Grottenolm-Expertin Dr. Anne Ipsen mehrere befruchtete Eier im Eileiter eines Weibchens entdeckt, teilten die Rübeländer Tropfsteinhöhlen am Samstag mit. Zuletzt waren in der Hermannshöhle 2016 befruchtete Eier bei den Grottenolmen entdeckt worden, Nachwuchs blieb aber aus.

Die Wissenschaftler sollen den Betreibern der Höhle Hinweise zur Nachzucht bei den Grottenolmen geben, hieß es. Basis dafür sei eine Untersuchung der aktuell im Olmensee lebenden Tiere. Drei Weibchen seien per Ultraschall untersucht worden. Alle drei seien grundsätzlich fortpflanzungsfähig, eines der Weibchen trage aktuell vier Eier in sich, erklärte Expertin Ipsen. "In den nächsten Wochen werden die Olme nun erstmal in Ruhe gelassen, um die Chance, dass sich die Eier im Olmensee weiterentwickeln, zu erhöhen."

Der Grottenolm ist den Angaben zufolge ein Schwanzlurch mit Verbreitungsgebiet auf dem südwestlichen Balkan, etwa in Slowenien und Kroatien. Die Tiere sehen aus wie eine Mischung aus Aal, Wurm und Albinosalamander.

In die Rübeländer Hermannshöhle seien die ersten fünf Tiere 1932 durch den Menschen gebracht worden. Der Olmensee wurde eigens dafür künstlich angelegt. Es seien immer mal wieder neue Tiere dorthin gebracht worden, andere seien bei Revierkämpfen oder aufgrund ihres hohen Alters verendet. Aktuell lebten im Olmensee sieben Grottenolme, davon drei männliche und vier weibliche Tiere. Sie seien im Minimum 85 Jahre alt.

Pressemitteilung der Rübeländer Tropfsteinhöhlen zum Grottenolm

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt zum Grottenolm