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Wirtschaftsminister rügt Betreiber von Grube Teutschenthal

23.05.2019, 16:39

Magdeburg (dpa/sa) - Im Streit um den Gestank an der Grube Teutschenthal hat Wirtschaftsminister Armin Willingmann das Vorgehen des Betreibers scharf kritisiert. "Wir werden nicht in Kauf nehmen, dass erzielte Verbesserungen aus wirtschaftlichen Erwägungen wieder über Bord geworfen werden", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Magdeburger Landtag. Der Betreiber hatte jüngst angekündigt, einen Vertrag mit dem Land zu kündigen, dem zufolge ein bestimmtes Filtrat-Wasser nicht mehr zum Verfüllen der Grube verwendet wird.

Man werde die Kündigung dieses Vertrags nicht akzeptieren, sagte der Minister. Mit dem Betreiber werde derzeit darüber verhandelt. Laut Willingmann hat sich der Verdacht bestätigt, dass das Filtrat-Wasser und das darin enthaltende Ammoniak für den Gestank verantwortlich ist. Der Betreiber bezweifelt das. Ein Gutachten des Uniklinikums Halle habe die Ursache des Gestanks nicht eindeutig klären können, hatte das Unternehmen vor einer Woche mitgeteilt. Der mit dem Land geschlossene Vertrag erfüllt aus Sicht des Betreibers deshalb nicht das beabsichtigte Ziel, die Geruchssituation vor Ort zu verbessern.

In der Grube, in der früher Kalisalz gewonnen wurde, werden heute Industrieabfälle eingelagert. Mit ihnen werden die unterirdischen Hohlräume gefüllt, um Erdsenkungen oder erdbebenartige Erscheinungen zu verhindern.

Seit Monaten gibt es heftige Proteste von Anwohnern wegen einer enormen Geruchsbelästigung durch die Grube. Die Linke forderte am Donnerstag im Landtag dauerhafte Messungen der Abluft direkt am Schacht, durchgeführt von unabhängigen Gutachten. Angelieferte Stoffe müssten lückenlos vom Land überprüft werden.