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Ziegner-Zukunft beim Halleschen FC offen

Die Gremien des Halleschen FC werden nach dem 1:6-Debakel in München zeitnah über die Zukunft von Torsten Ziegner entscheiden. Der Trainer zeigte sich über den Einbruch seiner Mannschaft erschrocken.

Von Sebastian Wutzler und Carsten Roloff, dpa 18.02.2020, 14:20

Halle (dpa) – Ob Torsten Ziegner am Mittwoch das Training beim Halleschen FC noch leiten wird, ist völlig offen. Der 42 Jahre alte Chefcoach des Fußball-Drittligisten steht nach dem 1:6-Debakel beim FC Bayern München II zur Diskussion. "Ich habe keine Sorge um mich oder um meinen Job. Aber ich finde es vom Verein nur professionell, sich aufgrund der Gesamtsituation und der Tendenz Gedanken zu machen, was der richtige Weg ist. Alle anderen Dinge kann ich gerade nicht entscheiden", sagte Ziegner am Dienstagmittag.

Über das Schicksal des Fußballlehrers werden der Vorstand und der Verwaltungsrat des Clubs in einer gemeinsamen Sitzung entscheiden. Das bestätigte HFC-Pressesprecher Lars Töffling der Deutschen Presse-Agentur. Mit einem Ergebnis der Beratungen wird am Mittwoch gerechnet.

Die sportliche Talfahrt der Mannschaft bereitet nicht nur Ziegner, sondern auch den Verantwortlichen des HFC große Sorgen. Damit, dass Mitte Februar ein solches Krisengespräch anberaumt werden muss, war noch im Herbst nicht zu rechnen. Nach einem prächtigen Saisonstart lag Halle nach dem 13. Spieltag auf dem ersten Tabellenplatz. Das Umfeld und die Fans begannen schon vom Aufstieg in die 2. Bundesliga zu träumen. Um ein Zeichen zu setzen, wurde Anfang November der Vertrag mit Ziegner vorzeitig bis 2021 verlängert. Die HFC-Bosse waren mit der Arbeit des Cheftrainers, der 2018 von Ligakonkurrent FSV Zwickau kam, offenkundig sehr zufrieden.

Doch inzwischen ist von der Euphorie nichts mehr zu spüren. Seit Dezember befindet sich der Drittligist in einer schweren Leistungs- und Ergebniskrise. Aus den vergangenen sieben Ligaspielen holte Halle nur einen Punkt. Dazu scheiterte das Ziegner-Team Anfang Februar im Landespokal-Viertelfinale an Viertligist Germania Halberstadt. Mit dem 1:6 am Montag in München ist der vorläufige Tiefpunkt der sportlichen Krise erreicht.

"Ich war nicht resigniert, aber aufgrund der zweiten Halbzeit erschrocken", sagte Ziegner, der sich den Einbruch nach der Pause nicht erklären konnte: "Das war total unverständlich für mich. Jeder hat sich zurückgezogen und keiner hat mehr daran geglaubt. Wir sind momentan nicht in der Verfassung, uns gegen Widerstände zu wehren. Derzeit machen wir alles verkehrt, was man verkehrt machen kann." Auch HFC-Defensivspieler Toni Lindenhahn wirkte bei "Magentasport" ratlos: "Die Lage ist sehr kritisch, da gibt es nichts schönzureden."

Dass die Mannschaft gegen ihn spiele, glaube er nicht, betonte Ziegner. Sämtliche Maßnahmen, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen, haben bislang aber auch nicht gegriffen. Ob verschiedene taktische Ausrichtungen oder personelle Veränderungen: Das Team wirkt von Spiel zu Spiel verunsicherter und taumelt als Tabellenzwölfter der Abstiegszone entgegen. "Um bessere Leistungen und Ergebnisse zu erzielen, hinterfragt man natürlich alles", sagte Ziegner, der sich nicht sicher sein kann, im Heimspiel am Sonntag gegen die SpVgg Unterhaching noch auf der Trainerbank zu sitzen: "Bei aller Dramatik und Enttäuschung können wir am Ende des Tages in den Spiegel schauen und sagen, dass wir immer alles dafür getan haben, die Mannschaft gut vorbereitet in das Spiel zu schicken." 

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