2. Bundesliga FCM gastiert bei Hansa Rostock: Wer wehrt sich im Kellerduell mehr?
Kampfgeist und Herz sind gefragter denn je: Der 1. FC Magdeburg tritt zum bedeutenden Kellerduell bei Hansa Rostock an. Beide Teams zittern noch um den Verbleib in der 2. Bundesliga.

Magdeburg - „Überlebenskampf im Ostkracher gegen Magdeburg“, titelt auf ihrer Internetseite die Medienabteilung des kommenden Gegners vom 1. FC Magdeburg (13. Platz). Für Hansa Rostock (16.) ist das Zweitliga-Duell im Tabellenkeller am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) also ein Überlebenskampf. Und für den FCM? Die Blau-Weißen und ihr Cheftrainer Christian Titz sehen die Begegnung im Ostseestadion, in dem 25.500 Zuschauer (davon 2.600 aus Magdeburg) erwartet werden, als „ein neues Spiel, eine neue Chance, um drei Punkte zu holen“. Doch dafür müssen die Elbestädter über 90 Minuten etwas tun.
Sie warten seit dem 24. Februar (3:0 gegen Schalke 04) auf einen Sieg. Nach diesem Erfolg spielte die Titz-Elf dreimal Remis und verlor dreimal bei 2:13-Toren. Vorne stockt es. Deshalb lag auch der Fokus im Training, das Tatsuya Ito als „reine Vorsichtsmaßnahme“ früher beendete, darauf, den Ball im Tor unterzubringen. Titz: „Wir haben versucht, die Anzahl der Torschüsse hochzuhalten.“ Daran beteiligte sich auch Luca Schuler. Der 25-Jährige wartet seit fast fünf Monaten auf ein Pflichtspieltor.
Schuler bleibt gesetzt
Ein Argument, dem Ex-Schalker deshalb eine Denkpause zu geben, ist dies für Titz aber nicht. Der 53-Jährige hält – aufgrund der wenigen Alternativen um Jung-Stürmer Emir Kuhinja (21) – trotz Schulers Fehlschüssen weiterhin an ihm fest. „Beim Abschluss geht es darum, dass wir es nicht viel thematisieren“, sagt Titz und meint: „Luca wird vor dem Tor stehen und den Ball wieder reinschießen. Dann ist der Bann gebrochen. Wir haben eine hohe Wertigkeit mit ihm, weil er uns im Spiel mit seinen Stärken sehr viel gibt.“
Dem Club helfen wird auch wieder Tobias Müller. Der Abwehrchef, der zuletzt gegen den Hamburger SV (2:2) von Andi Hoti ordentlich vertreten wurde, kehrt nach seiner Gelbsperre zurück. Müller und Co. müssen allerdings gehörig aufpassen. Denn ruht bei Hansa der Ball, kann es im eigenen Strafraum gefährlich werden. „Das ist ihre Qualität. Wir müssen sie gut begleiten und gut im Block stehen“, so Titz, der klarstellt: „Wir wollen die Standards verhindern.“
Foulkönige aus Rostock
Dafür steht der ehemalige Bundesligist nicht. Rostock stoppt gerne seine Gegner regelwidrig und beging bis dato die meisten Fouls der Liga (424). „Das ist etwas, das wir hinnehmen müssen. Darauf haben wir wenig Einfluss“, berichtet Titz und fügt an: „Für uns gilt, dass wir auch die Zweikämpfe annehmen." Gegenwehr wird auch im Lager der Magdeburger gefragt sein, um überhaupt in Rostock zu bestehen. Ein schönes Sonntagsspiel kündigt sich also nicht an. Ein Zuckerschlecken ebenso wenig.
„Wir müssen von der ersten Sekunde an klarmachen, dass wir zu Hause spielen“, fordert Hansa-Coach Mersad Selimbegovic, der über den Faktor „Ostduell“ denkt: „Die tabellarische Situation ist spannend genug. Da brauchst du nichts anderes. Da wird es Action geben.“ Im Überlebenskampf.